Kalter Krieg
Die Liste der Auszeichnungen, die Paweł Pawlikowskis „Cold War“ bereits bekommen hat, ist schon sehr lang.
von Renate Mumelter
Wäre da nicht Joanna Kulig, würde „Cold War“ nur halb so überzeugend über die Leinwand kommen. Die polnische Schauspielerin und Sängerin sieht gut aus, sie kann singen, kann spielen, erinnert äußerlich an Brigitte Bardot und hinterlässt einfach einen nachhaltigen Eindruck. Mit Tomasz Kot harmoniert sie gut, er bleibt eher im Hintergrund, ist aber doch präsent, und dieses Zusammenspiel trägt Paweł Pawlikowskis Film.
Von der Machart erinnert „Cold War“ an Pawlikowskis oscarpreisgekörnten „Ida“, mit seinem dunklen Schwarzweiß, den klar komponierten Bildern, den überlegten Sequenzen. Inhaltlich geht es diesmal nicht um eine Novizin auf der Suche nach ihrer Vergangenheit, sondern es geht um ein Paar, das sich liebt aber nie wirklich zusammenkommen kann. Einer der Gründe für die Probleme ist der Kalte Krieg, es sind jene Grenzen, die Lebenslinien ablenken.
„Cold War“ spielt im Polen der Nachkriegszeit, er erzählt vom schmalen Grat zwischen mitlaufen und gegensteuern, er kommt aber auch herum in der Welt mit seinen Protagonisten, und nirgends kommt er richtig an. Regisseur Pawlikowski ist in Warschau geboren, lebt schon lange zwischen London und Paris.
„Cold War“ (PL/FR/GB 2018), 85 Min., Regie Paweł Pawlikowski, mit Joanna Kulig, Tomasz Kot. Bewertung: Mehrfach preisgekrönt
Was es sonst noch gibt: „City Lights“ Matineè (SA, 10.30h), „Der Junge muss an die frische Luft“ (Kaltern FR, SA, SO), „Pippi Langstrumpf“ (Kaltern SA, SO), „Astrid“, „Estate 1993“ (BZ, MI)
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