Designer und Unternehmer entwickeln gemeinsam neue Produkte (Foto: Anna Cerrato)
Im Rahmen eines Projekts von IDM und Universität Bozen wurden 16 Prototypen für neue Produkte ausgearbeitet
Sechs Südtiroler Unternehmen und 15 Studenten der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen haben eng zusammengearbeitet und 16 Prototypen für neue Produkte erstellt. Das ist das Ergebnis des Projekts MATCH! #1, das die Zusammenarbeit zwischen Designern und Unternehmen fördern will, um so innovative Produkte entstehen zu lassen. Die Initiative wurde von IDM Südtirol koordiniert und gemeinsam mit Dozenten des Kurses für Product Design der Universität organisiert.
Ein integriertes Beleuchtungssystem in Modulküchen, ein spezielles Gelenk für die Montage von Regalen, Stühle aus Stoff und Beton für den Innenbereich oder ein Stempel für Kinder, der mit Hilfe eines Pantographen hergestellt wurde: Die Palette der angefertigten Prototypen ist breit – ebenso wie jene der Sektoren der Südtiroler Unternehmen, die bei dem Projekt mitgemacht haben. Allen Betrieben ist gemeinsam, dass sie sich gleichzeitig um die Produktion und um den Verkauf ihrer eigenen Produkte kümmern. Mit dabei waren die Firmen 3DW, Jokodomus, Betonform, Lichtstudio Eisenkeil, Mobilrot und Schweitzer–Interstore.
Vorgabe der Unternehmen war, dass mit genau jenen Instrumenten, Maschinen und Materialien, die bereits dort verwendet werden, neue Produkte kreiert werden sollten. Mit diesem Wunsch waren sie an der richtigen Adresse bei den Studenten, die sich dieses Semester im Kurs Product Design der Universität Bozen eingeschrieben hatten und deshalb die nötigen Kompetenzen aufwiesen, hier weiterzuhelfen. „Wir haben das Projekt MATCH! #1 gestartet, um die Zusammenarbeit zwischen Kreativen und Südtiroler Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen zu unterstützen. Wir sind überzeugt davon, dass sie gemeinsam innovative Produkte kreieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeitsfähigkeit steigern können“, sagt IDM-Präsident Hansi Pichler. Das Team von IDM hat deshalb Treffen zwischen den Unternehmen und den Studenten des Kurses organisiert und sich im Vorfeld mit den Universitätsprofessoren Harry Thaler, Alessandro Mason und Francesco Galofaro abgestimmt.
Damit diese Treffen Erfolg haben konnten, war gegenseitiges Interesse und Verständnis auf beiden Seiten Voraussetzung: Deshalb konnte jeder Student nach dem Besuch der teilnehmenden Unternehmen entscheiden, ob er mit einem oder mehreren Betrieben zusammenarbeiten wollte. Aus diesem „Match“ zwischen Jungdesignern und Unternehmen entstanden 16 Prototypen – also einer mehr als teilnehmende Studenten. Nun liegt es an den Unternehmen zu entscheiden, ob sie diese Prototypen in Produktion schicken möchten und so ihr Angebot ohne großes Risiko erweitern wollen, da sie ja bereits über die nötigen Materialien und Maschinen zur Herstellung verfügen.
Aber auch die Studenten selbst profitierten von dem Projekt, indem sie die Gelegenheit hatten hautnah zu erleben, was in der Phase nach der Konzeption eines Produktes passiert. „Die Jugendlichen konnten ihre Fähigkeiten und Ideen austesten und ihr Know-how über die Produktproduktion erweitern. Gleichzeitig konnten sie mit Südtiroler Unternehmen zusammenarbeiten und den Grundstein für mögliche zukünftige Kooperationen legen“, sagt Harry Thaler, Designer und Kursdozent.
Die Prototypen sind bei der Ausstellung “Gäste-Ospiti-Guests” in den Räumlichkeiten der Universität zu sehen, die heute Abend um 18 Uhr eröffnet wird und noch morgen, 19. Januar, von 11 bis 19 Uhr läuft. Für das Projekt wurde auch ein Katalog erstellt, der beim Team von IDM Creative Industries angefordert werden kann.
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