„Gravierende Folgen“
Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fordert einen verpflichtenden Ethikunterricht für Schüler, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben. Die Schulen müssen die Vermittlung von grundlegenden Werten unserer Kultur und unserer Traditionen garantieren.
„Mittlerweile ist es durch die digitale Schulanmeldung möglich, sich mit einem Mausklick vom Religionsunterricht abzumelden“, stellt die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair fest. „Der Religionsunterricht in Südtirol wird von den Schülern nicht mehr selbstverständlich besucht. Nicht wenige Schüler lassen sich vom Religionsunterricht befreien und melden sich ab. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass statt des Religionsunterrichtes alternativ auch ein gleichwertiger Ethikunterricht angeboten wird, der für jene Schüler verpflichtend ist, die den Religionsunterricht nicht besuchen“, fordert die Abgeordnete.
„Die Abmeldung vom Religionsunterricht darf nicht dazu führen, dass die betroffenen Schüler von einer Wertevermittlung ausgeschlossen sind. Deshalb ist es notwendig, die Werte, auf denen unsere Kultur fußt, im Rahmen eines verpflichtenden Unterrichtsfachs zu vermitteln. Die Überzeugungen und ideengeschichtlichen Zusammenhänge, welche Europa geprägt und geformt haben“, so Mair.
Die Abmeldungen vom Religionsunterricht hingen, so Mair, sehr stark mit dem Zuzug von Ausländern nach Südtirol zusammen. So schreibt das Landesstatistikinstitut in seinem Rundschreiben „astatinfo“ Nr. 68 vom Dezember 2015 Folgendes:
„In engem Zusammenhang mit der Zunahme von ausländischen Schülern steht die steigende Anzahl der Mittelschüler, die vom Religionsunterricht abgemeldet werden. Im Schuljahr 2015/16 sind es 956 Schüler (663 davon sind Ausländer), die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Dies entspricht einer Quote von 5,6 Abmeldungen je 100 Eingeschriebene. Betrachtet man nur die Schüler mit italienischer Staatsbürgerschaft, sinkt die Quote der Abmeldungen vom Religionsunterricht auf 1,9 %.“
„Eine nicht unerhebliche Anzahl von ausländischen Kindern entzieht sich somit eines werte- und kultur-vermittelnden Unterrichts. Die Folgen für die Integration und das friedliche Zusammenleben sind gravierend, wenn keine Kenntnis der abendländischen Geisteshaltung vermittelt wird. Die schulische Werteerziehung ist für eine funktionierende Gesellschaft unerlässlich und wirkt vorbeugend gegen Radikalisierungstendenzen“, argumentiert Mair.
„Deshalb muss jeder Schüler in Südtirol verpflichtet werden, sich an einem wertevermittelnden Unterricht, der die abendländische Philosophie, den Wertekanon, die Aufklärung und die Humanität umfasst, zu beteiligen“, betont die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität soll das Werteverständnis und das menschliche Zusammenleben in einer Gemeinschaft festigen“, unterstreicht Mair und verweist auch auf die Tatsache des integrierenden Charakters des Ethikunterrichts. „Werden unsere Werte und Traditionen nicht vermittelt, drohen Gleichgültigkeit und kulturelle Armut“, betont Mair und kündigt abschließend entsprechende Initiativen im Landtag an.
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