„Ein Pyramidensystem“
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat gegen die Firma Lyoness, die auch in Südtirol aktiv ist, eine Strafe in Höhe von 3,2 Millionen Euro verhängt.
von Heinrich Schwarz
In Südtirol ist Lyoness kein unbekannter Name. Jetzt wurde das Unternehmen Lyoness Italia Srl von der italienischen Wettbewerbsbehörde (AGCM) mit einer Strafe von 3,2 Millionen Euro belegt. Die Behörde spricht von einem Pyramidensystem und irreführender Bewerbung.
„Das System drehte sich um eine kostenpflichtige Rabatt-Karte, mit der Kunden in bestimmten Geschäften beim Einkauf Geld sparen konnten. Doch die Organisatoren des Systems haben mit der ‚Karriere‘ der Mitarbeitenden große Gewinne erzielt“, erklärt die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS).
Die AGCM habe nach Abschluss eines langen und komplexen Untersuchungsverfahrens festgestellt, dass das von Lyoness verwendete System zur Bewerbung des Kaufmodells „cashback“ (das heißt Rückgabe eines prozentuellen Anteils des an konventionierte Betriebe gezahlten Kaufpreises) inkorrekt ist, da es ein Pyramidensystem darstelle, was vom Verbraucherschutzkodex als eine auf jeden Fall irreführende Geschäftspraxis eingestuft werde.
„Das Bewerbungssystem verwendete die Vorteile dieses Cashback-Systems nur als Vorwand und fußte in Wirklichkeit auf Rekrutierung einer hohen Anzahl von Verbrauchern als Verkaufsbeauftragte. Waren diese beigetreten, wurde von ihnen eine sehr hohe Eintrittsgebühr von 2.400 Euro verlangt, um das erste Kommissions-Level zu erreichen und die Karriere als ‚Lyconet Premium Marketer‘ beginnen zu können. Daraufhin mussten die Marketer andere Verbraucher anwerben und weitere Zahlungen tätigen, um einen ‚Karrierefortschritt‘ zu erreichen“, so die VZS.
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