„Hervorragende Atmosphäre“
Virtus Bozen ist die Überraschungsmannschaft in der Serie D. Momentan kratzen die Bozner sogar an einem Playoff Platz. Präsident Robert Oberrauch im Interview.
Tageszeitung: Herr Oberrauch, Virtus Bozen steht derzeit mit 27 Punkten im soliden Mittelfeld der Serie D. Sind Sie mit der bisherigen Saison zufrieden?
Robert Oberrauch: Ja, sehr sogar. Wir müssen aber weiterhin aufpassen, denn die Tabelle ist sehr eng. Innerhalb von zwei Spielen könnte man entweder ins Playout rutschen, oder ins Playoff aufsteigen. Wir sind aber auf dem besten Weg unser Ziel zu erreichen. Die Mannschaft funktioniert gut und die Atmosphäre ist hervorragend.
Vor zwei Jahren spielte Virtus schon einmal in der Serie D. Damals hatte man trotz eines guten Kaders viele Schwierigkeiten. Was hat sich in den vergangenen zwei Spielzeiten geändert?
Wir haben heuer vermehrt auf einheimische Spieler gesetzt. Bis auf zwei Spieler kommen alle aus Südtirol. Wir haben bemerkt, dass das viel besser ist. Im Gegensatz zu externen Spielern bleiben die Einheimischen auch nach einer Saison beim Club. Sie tragen das Trikot mit Stolz und kämpfen auch mehr für den Verein.
Bekanntlich ist die Serie D ein teures Unterfangen. Wie viel kostet eine Saison?
Diese Saison geben wir etwas weniger aus, als in unserer letzten Serie-D-Saison. Das liegt vor allem daran, dass wir einheimische Spieler einsetzen. Ungefähr liegen wir bei 400.000 bis 500.000 Euro. Das klingt jetzt nach viel, aber dabei muss man bedenken, dass wir eine Amateur-Mannschaft sind. Wenn wir ein Auswärts-Spiel bestreiten, dann fahren wir erst am Morgen los. Wir sind zwar nicht die einzigen, die das so machen, aber es gibt nicht viele. Vergleichsweise haben wir ein kleines Budget.
Mit Alfredo Sebastiani haben Sie einen Trainer in Ihren Reihen, der locker eine Serie-C-Mannschaft trainieren könnte…
Ja der „Mister“ist für uns natürlich sehr wichtig. Er ist wie ein Stürmer, der 20 Tore in der Saison schießt. Gemeinsam mit Sportdirektor Fausto Grandi haben sie die Mannschaft zu dem gemacht, was sie heute ist. Die beiden haben dem Klub Professionalität eingeflößt. Denn die hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit Mentalität. Die Spieler spüren eine gewisse Intensität und erhöhen dadurch ihren Level. Deshalb sind wir auch froh, dass wir den Vertrag mit dem Duo gerade erst für drei Jahre verlängert haben.
Auf dem Platz sticht vor allem ein Spieler hervor: Hannes Kiem. Wie lange wird er noch bei Virtus Bozen spielen?
Hannes wird so lange spielen, wie er es möchte, das ist vertraglich festgeschrieben (lacht). Er ist der einzige Spieler, der den Vertrag von mir bekommen hat. Was er für die Mannschaft leistet, ist unglaublich. Er ist der Kapitän schlechthin. Er erinnert mich an mich, als ich Eishockeyspieler war. Man muss aber auch sagen, dass er nicht alleine ist. Da gibt es zum Beispiel einen Michael Bacher, der ebenfalls sehr viel Erfahrung hat und die Mannschaft weiter bringt. Da gibt es einen Elis Kaptina, einen Davide Cremonini und einen Matteo Timpone. Aber wenn man mich fragt, wer Virtus Bozen versinnbildlicht, dann ist das Hannes Kiem.
Virtus steht momentan bei 27 Punkten. Bleibt der Nicht-Abstieg das Ziel oder erwarten Sie sich jetzt mehr?
Um nicht abzusteigen, fehlen uns noch ungefähr 15 Punkte. Damit würden wir wahrscheinlich nicht im Playout spielen. Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, diese Punkte zu holen, dementsprechend bleibt auch das Ziel dasselbe.
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