Neuer Versuch
Nach den Alk-Exzessen im Vorjahr wurde der traditionelle Faschingsumzug in Terlan zu Grabe getragen. Nun findet er vielleicht doch wieder statt – unter strengsten Auflagen.
von Lisi Lang
2019 wird der traditionelle Faschingsumzug in Terlan nicht mehr stattfinden. So die klare und deutliche Aussage von Bürgermeister Klaus Runer nach den Vorkommnissen beim Umzug am Unsinnigen im Vorjahr. „Wir sehen zurzeit wirklich keinen Ausweg und da es ein Sicherheitsrisiko ist, können wir diesen Umzug nicht mehr organisieren“, so Runer im vergangenen Februar.
Tausende Besucher, exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum und zahlreiche Gäste – auch Minderjährige, die sich nicht zu benehmen wussten, machten die Veranstaltung im Vorjahr zu einem Horror-Szenario für die Sicherheitskräfte. Selbst Bürgermeister Klaus Runer sprach nach dem Umzug von einer beängstigen Situation und von Glück, dass nichts passiert sei.
Schon wenige Tage nach dem Faschingsumzug wurde dieser dann von den Verantwortlichen zu Grabe getragen. Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen habe man es nicht geschafft, die Situation zu kontrollieren, Terlan sei nahezu überrollt worden – das Aus für den traditionellen Umzug.
Nun scheint es aber einen Lichtblick zu geben. Seit letzten Sommer arbeitet das Faschingskomitee nämlich daran, den Umzug wieder aufleben zu lassen – als Umzug für Familien und Kinder. „Sie haben sich mit den Organisatoren des Egetmann getroffen und auch wir als Gemeinde führen derzeit Gespräche mit den Verantwortlichen des Faschingsvereins“, bestätigt Bürgermeister Klaus Runer.
Es sei noch nicht fix, dass der Faschingsumzug am Unsinnigen wieder organisiert wird, betont Klaus Runer, allerdings führe man derzeit mit allen Beteiligten, den Sicherheitsbehörden und dem Regierungskommissariat entsprechende Gespräche. „Der Faschingsumzug müsste sicher abspecken und die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft werden“, betont Bürgermeister Klaus Runer.
Fix ist, sollte der Umzug noch einmal organisiert werden, dass die Auflagen für die Veranstalter deutlich strenger ausfallen werden. Der Bürgermeister spricht von einer Vielzahl an privaten Sicherheitskräften, von Absperrungen und von einer neuer Route für den Umzug. „Der Umzug kann nicht mehr durch die engen Gassen im Dorf verlaufen, weil das einfach ein Sicherheitsrisiko ist“, erläutert der Bürgermeister.
Einen Faschingsumzug wie im Vorjahr will in Terlan niemand. „Wir werden das Dorf absperren müssen und Eintritt verlangen, um so die Menschenmassen kontrollieren zu können“, erläutert Klaus Runer. Auch werden einige Wagen abspecken und beispielsweise auf große Boxen oder laute Musik verzichten müssen. „Wir wollen keine Street Parade“, unterstreicht Bürgermeister Runer.
Auch mit der Bahnpolizei haben die Terlaner bereits erste Gespräche geführt. „Es müssen bereits in den Zügen Alk-Kontrollen durchgeführt werden“, so Runer.
Für das Faschingskomitee bedeuten diese strengen Auflagen zusätzliche Spesen. „Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen kosten natürlich viel Geld und auch deswegen wird der Verein Eintritt verlangen, um die Kosten decken zu können“, so Runer.
Da die Route für den Umzug geändert werden müsste, hängt die Genehmigung der Veranstaltung nicht nur von der Gemeinde ab. „Der Umzug würde über die Landesstraße verlaufen und für diese Schließung ist das Regierungskommissariat zuständig“, erklärt Runer.
„Sobald wir die Vorschriften ausgearbeitet haben, werden wir sie ans Faschingskomitee weiterleiten. Diese können dann schauen, ob sie diese Vorgaben erfüllen können und wollen und demnach einen Umzug organisieren möchten“, erläutert der Bürgermeister von Terlan. Sollte das Faschingskomitee sämtliche Auflagen der Gemeinde erfüllen, steht laut Bürgermeister Klaus Runer einer Neuauflage des Umzugs nichts im Wege.
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