Kinder kriegen
Mit „Astrid“ ist Astrid Lindgren gemeint, die Erfinderin von Pippi, Michel, Carlsson, Kalle, Ronja und Madita.
von Renate Mumelter
Eins muss aber gleich klargestellt werden. Der Film, der „Astrid“ heißt, erzählt nicht von der Schriftstellerin Astrid Lindgren sondern von Astrid Ericsson, jener jungen Frau, die später zur weltweit geliebten Kinderbuchautorin werden sollte. Astrid Ericsson entdeckte schon früh ihre Begeisterung fürs Schreiben, sie hatte aber auch mit Handicaps zu kämpfen. Die 1907 Geborene hatte als Mädchen nicht viel zu melden, ihre Eltern waren weder wohlhabend noch besonders liberal. Als Astrid mit 18 schwanger wurde, musste das unter allen Umständen verborgen werden – auf Kosten von Astrid.
Wie es der selbstbewussten jungen Frau dann mit Hilfe einer anderen mutigen Frau gelingt, ihr Leben so zu gestalten, dass alles ein gutes Ende findet, erzählt der Film. Er endet noch vor Astrids Hochzeit mit Sture Lindgren und erzählt nichts von der Schriftstellerin Lindgren.
Pernille Fischer Christensen konzentriert sich auf das Frauenschicksal, von denen es zu Lindgrens Zeiten zahllose gab. Als Gesellschaftsbild ist „Astrid“ interessant. Alba August und Tryne Dyrholm spielen sehr glaubwürdig. Was eher irritiert, sind die weichgespülten Stimmen der Synchronisation und der sülzige Soundtrack. Möglicherweise aber klingt die Originalfassung ganz anders.
Astrid (SE/DE/DK 2018), 123 Min., Regie Pernille Fischer Christensen. Bewertung: Porträt eines Mädchens, das schwanger wird
Was es sonst noch gibt: „Cold War“ (OmU MO), „Il gioco delle coppie“ (OmU MO), „Der Junge muss an die frische Luft“ (BZ, ME), Zum Vormerken: Matineè im Filmclub am 19. Jänner
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