Das Golser-Denkmal
Zur Erinnerung an sein Wirken als Priester und Moraltheologe, vor allem aber als Bischof wurde am Sonntag im Dom von Brixen ein Denkmal für Karl Golser gesegnet.
Die Segnung nahm Golsers Nachfolger Ivo Muser im Rahmen eines Hochamtes vor. Er erinnerte dabei an „die kurze und intensive Zeit“, in der Golser Bischof der Diözese Bozen-Brixen war.
Bischof Muser betonte, dass der heutige Gottesdienst eine besondere Bedeutung für die Diözesanfamilie habe. „Wir beten für Bischof Karl, der Vorsteher dieser Familie war und in der Christnacht vor zwei Jahren aufgenommen wurde in das Haus und in die Familie Gottes“, so Muser. Das Denkmal für seinen Vorgänger im Amt solle vor allem Erinnerung sein – auch für all jene, die nach uns kommen. „Es sei eine sichtbare Erinnerung an die kurze und intensive Zeit, in der Bischof Karl Bischof unserer Diözese war”, wünschte sich Muser.
Der Bischof verknüpfte die heutige Segnung zudem mit einem Schwerpunkt, unter dem das laufende pastorale Jahr in der Diözese Bozen-Brixen steht: dem Anliegen der Berufungen und der pastoralen Orte. „Möge Bischof Karl mit uns um viele Männer und Frauen bitten, die Ernst machen mit ihrer Taufe und ihrem Christsein“, so Muser, „und die sich für die große Familie der Kirche in einem geistlichen Beruf zur Verfügung stellen”.
Auch an das heutige Fest der Heiligen Familie erinnerte der Bischof. Bei diesem liege der Fokus auf einem Aspekt, der wesentlich zum Weihnachtsgeheimnis dazugehöre: Jesus werde in seiner Menschwerdung Kind einer menschlichen Familie. „Heute ist aber auch der Sonntag, an meine, an unsere, an alle Familien zu denken“, so Muser. „An die Freuden und Leiden der Familien.
An ihre Geborgenheit und an ihre Verletzlichkeit. An das Gelingen von Familie, aber auch an das Scheitern von Familie, das wir heute so oft erleben. Denn oft genug geht es in unseren Familien ganz und gar nicht heilig zu“, sagte der Bischof, der einlud, dafür zu beten, „dass es in unseren Familien das Suchen und Finden Jesu noch gibt und dass christliche Familien entdecken: Dieses Suchen und Finden Jesu bringt uns zusammen und lässt uns ganz anders miteinander und füreinander leben – gerade auch in schwierigen und leidvollen Situationen“.
Zum Denkmal:
Der Künstler Markus Gasser aus Brixen (*1970) hat in sechsmonatiger Arbeit aus einem 2 Tonnen schweren Laaser-Marmor-Block das Relief gemeißelt. Das Denkmal in der für Bildnisse beliebten Rundform (sog. Tondo; 170 x 150 cm) zeigt den Oberhirten im Dreiviertelprofil mit den bischöflichen Insignien: Mitra, Hirtenstab, Brustkreuz und Bibel, Zeichen für das Amt als Priester, Hirte und Lehrer.
Die drei goldenen Kugeln der Krümme des Bischofsstabes symbolisieren die heiligste Dreifaltigkeit und sind auch Hinweis auf den Hl. Nikolaus, der zusammen mit dem hl. Sebastian der Patron der HeimatpfarreTscherms ist. Zur Rechten des Bischofs erinnert ein Zweig mit drei Rosen an den Moralprofessor Golser. Grundlage der Moral sind Liebe (Rosen) und Barmherzigkeit.
Die Dreizahl der Blüten steht für die drei Amtsjahre des Bischofs, die markanten Dornen für die lange Krankheit und den Leidensweg des Oberhirten. Zur Linken erinnert der Ölzweig an die Bemühungen von Bischof Golser um Gerechtigkeit, Frieden, und Bewahrung der Schöpfung. Er verweist auf das gleichnamige Institut, das Golser als Moralprofessor an der Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen gegründet hat. Dem Künstler, der schon die drei Papstwappen in der Vorhalle des Domes geschaffen hat, ist ein gültiges Porträt des Bischofs Karl Golser gelungen.
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