2018 war viel zu warm
Mit Temperaturen von 1 bis 1,5 Grad über dem Durchschnitt, war das zu Ende gehende Jahr zu warm, wie der Landeswetterdienst in seiner Jahresbilanz aufzeigt.
Das Jahr 2018 geht als deutlich zu warmes Jahr in die Wettergeschichte ein. In ganz Südtirol lagen die Temperaturen um 1° bis 1,5° Celsius über den langjährigen Durchschnittswerten. In den tiefen Lagen wie dem Etschtal war es sogar das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1850.
Zehn der zwölf Monate waren zum Teil deutlich zu warm, nur der Februar und insbesondere der März schlugen aus der Reihe und verliefen etwas zu kalt. Die höchste Temperatur des Jahres wurde am 1. August mit 37,8° Celsius in Bozen gemessen. Am kältesten war es am 28. Feburar in Welsberg mit -23,6°.
Die Niederschlagsbilanz war teils durchschnittlich wie im Etschtal, teils überdurchschnttlich wie im Vinschgau und Wipptal. In Schlanders und in Sterzing fielen 20 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. Das mit Abstand regenreichste Ereignis fand Ende Oktober statt, bei dem neue Rekorde verzeichnet wurden.
Die zwölf Monate im Überblick
Nach einem bereits schneereichen Dezember ging es im Jänner niederschlagsreich weiter. Besonders stark schneite es im Norden und Westen Südtirols. In der Nacht vom 22. auf 23. Jänner wurde hier die höchste und seltene Lawinenwarnstufe 5 ausgerufen und tatsächlich gingen in Langtaufers im Obervinschgau zahlreiche große Lawinen bis ins Tal nieder.
Gegensätzlich dazu verlief der Februar. Dieser war relativ trocken und in den höheren Lagen zu kalt, vor allem aufgrund eines äußerst markanten Kälteeinbruchs aus Russland zum Monatsende hin.
Auch der März war kühler als im Durchschnitt und durchwegs nass, in den ersten beiden Tagen hat es sogar nochmals bis in sämtliche Täler geschneit.
Während im März noch wenig vom Frühling zu spüren war, wurde es im April deutlich wärmer. In der zweiten Monatshälfte gab es bereits viele Sommertage (über 25°). Nach dem schneereichen Winter lag auf den Bergen noch viel Schnee, mit den hohen Temperaturen setzte aber rasch eine starke Schneeschmelze ein.
Im Mai herrschten Südwetterlagen vor, deshalb war es sehr wechselhaft aber warm. Es gab kaum einen Tag an dem es nicht irgendwo in Südtirol geregnet hat, dementsprechend wurden auch weniger Sonnenstunden verzeichnet als sonst. Zum Teil kam es auch schon zu starken Gewittern.
Der Juni war etwas wärmer als im Durchschnitt. Trotz lokal heftiger Gewitter fiel weniger Regen als üblich.
Im Juli ging es leicht überdurchschnittlich warm weiter. Es gab weniger Regen und Gewitter als im Durchschnitt, trotzdem wurden örtlich einige Hagelschäden verzeichnet, wie etwa am 5. Juli in den Weinbergen am Kalterer See.
Gleich zu Beginn des Monats August wurden die heißesten Tage des Sommers erreicht. Zudem war es im Unterschied zu den beiden vorangehenden Sommermonaten überdurchschnittlich nass. Ein ungewöhnliches Ereignis der ganz anderen Art folgte zum Monatsende. In der Nacht auf 26. August sorgte ein Wintereinbruch im Hochpustertal zuerst für Schneefall und tags darauf für Morgenfrost.
Was folgte war der „Goldene Herbst“: Im September und auch in den ersten Oktoberwochen gab es sehr viel Sonnenschein, wenig Regen und hohe Temperaturen. Die lange Trockenheit wurde Ende Oktober abrupt beendet. Ein ungewöhnlich heftiges Mittelmeertief sorgte an drei Tagen nicht nur für Rekordregen, sondern auch für einen seltenen Sturm, der enorme Waldschäden mit Windwurf verursachte.
Deutlich ruhiger ging es im November weiter. Sonnenschein gab es zwar vergleichsweise wenig, aber dennoch war es überdurchschnittlich mild.
Im Dezember dominierten Nordlagen. Am Alpenhauptkamm schneite es immer wieder, während sich in den Süden nur wenige Schneeflocken verirrten. Trotz einer kälteren Woche Mitte des Monats war der gesamte Dezember überdurchschnittlich mild.
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