Der Wert der Stille
In der Weihnachtsnacht hat Bischof Ivo Muser im Dom zu Brixen die Christmette gefeiert. Genau in der Christnacht 1818 wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ das erste Mal gesungen und auf die 200 Jahre des bekanntesten Weihnachtsliedes ging der Bischof bei seiner Predigt ein.
Über das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ wurde viel gesagt und geschrieben. Sein unbestreitbarer Welterfolg, so Bischof Ivo Muser in Brixen, liege in seiner Einfachheit, die das Herz erreicht: „Schlichte Töne und schlichte Worte führen hin zur Botschaft dieser Heiligen Nacht – einer Botschaft, die alles übersteigt, was Menschen bisher über Gott dachten, sagten und von ihm verstanden.“ Das Weihnachtslied besinge diese Nacht nicht nur als die heilige, sondern auch als die stille.
Der Bischof erinnerte daran, dass in dieser Heiligen Nacht Gott „nicht im Schall der Posaunen und Trompeten kommt. Seine Ankunft vollzieht sich leise, bescheiden und fast unbemerkt, unter ärmlichsten Bedingungen. Dieser Gott, der sich in dieser Heiligen Nacht im Kind von Betlehem und später in Jesus von Nazareth offenbart, verhält sich ganz ungöttlich.“
„Dort, wo Stille ist, also Bereitschaft zum Hören, zum Horchen und zum Verweilen – betonte der Bischof – dort kann Gott mit seinem Wort den Menschen erreichen. Nur in der Stille kommt uns Gott entgegen. So wie die Muslime ihren Gebetsteppich ausrollen, so müssten wir in dieser Welt öfters den Teppich des Schweigens ausrollen, damit wir einen Hauch von Ewigkeit zu spüren bekommen.“
Weihnachten sei eine Einladung zur Haltung der Stille, die wir alle so notwendig bräuchten, so Muser abschließend.
Nach der Christmette in Brixen hat Bischof Ivo Muser am Christtag mit den Gläubigen im Dom von Bozen das Hochamt gefeiert. Seine Predigt drehte sich dabei vor allem um die Bedeutung von Weihnachten sowie von Kreuz und Krippe, zwei zentralen Symbolen des Glaubens.
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