Angst in Tscherms
Beunruhigende Episode in Tscherms: Ein Kind wurde auf dem Schulweg von fremden Personen in einem Lieferwagen angesprochen und aufgefordert näherzukommen. Was steckt dahinter?
von Karin Gamper
Ziemliche Aufregung herrschte am vergangenen Dienstag an der Grundschule Tscherms.
Ein Kind war offenbar auf dem Weg zum Nachmittagsunterricht kurz vor 14.00 Uhr von fremden Personen in einem Lieferwagen angesprochen und aufgefordert worden sich zu nähern. Geistesgegenwärtig rannte der Bub davon.
Die Mutter des Kindes schildert das Geschehene auf Facebook wie folgt:
„Beim Schulweg hat ein Lieferauto bei meinen Sohn angehalten, darin ein Mann und eine Frau, beide mit etwas dünklerem Hautton, die Frau öffnet die Tür und streckt ihre Arme zu meinem Sohn aus, als wolle sie ihn fröhlich umarmen und rief ihn etwas wie „komm“ mit ausländischem Akzent zu, auf deren Schoß lag ein großer Kartoffelsack, welcher meinem Sohn gleich ins Augenmerk rückte, kurz entschlossen lief er zur Schule, zuerst wollte er seine fürchterliche Angst unterdrücken, die Angst machte sich jedoch mit Bauchschmerzen erkennbar!
Zum Glück hat unser Sohn eine so einfühlsame Lehrerin der es gleich auffiel, dass etwas nicht mit ihm stimmte und somit hat er unter Tränen und zitternder Stimme seine schlimme Bekanntschaft mitgeteilt!
Unser Sohn hatte heute unendlich großes Glück, wir hatten großes Glück unseren Sohn in den Arm nehmen zu dürfen! Ich möchte mir nicht einmal vorstellen was hätte passieren können!
Ich bin so dankbar, dass mein Sohn so richtig gehandelt hat, dass er diesem Paar kein Vertrauen geschenkt hat, sich aber der Lehrperson und den Carabinieri anvertraut hat!“
Noch am Dienstagnachmittag wurden die Schuldirektion und die Carabinieri verständigt, die derzeit den Hintergrund beleuchten. Die Frage lautet: Was wollten die Fremden von dem Kind? Eine Auskunft? Oder führten sie Böses im Schilde?
Der Vorfall hat sich über die sozialen Medien wie ein Lauffeuer verbreitet und weit über das Burggrafenamt hinaus für Beunruhigung gesorgt.
Schuldirektorin Maria Christine Margesin sagt zum Geschehenen: „Hinschauen ist wichtig und der Bub hat absolut richtig gehandelt“.
Das Kind sei sehr bodenständig, vernünftig und glaubwürdig. Allerdings möchte die Direktorin auch vermeiden, dass nun die „ganz große Alarmstufe“ ausgelöst wird. „Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und die Carabinieri überprüfen die Hintergründe“, betont die Direktorin, die versteht, dass die Eltern alarmiert sind. Allerdings könnte es auch sein, dass die Fremden um eine Auskunft fragen wollten. Dies deshalb, da das Kind am helllichten Tag in Sichtweite zur Schule auf einer verkehrsreichen Hauptstraße angesprochen wurde. „Um diese Zeit ist da kurz vor Unterrichtsbeginn meist viel los, es gehen Schüler, Eltern und Lehrer vorbei“, gibt Margesin zu bedenken.
Generell rät die Direktorin den Eltern, ihre Kinder aufzuklären und ihnen nahezulegen wie sie sich in solchen Fällen richtig verhalten. „Unsere Lehrpersonen tun das auch in den Klassen“, unterstreicht Margesin. Wichtig sei auch, die Kinder nicht allein, sondern in kleinen Gruppen den Schulweg bewältigen zulassen.
Auch der Bürgermeister nimmt das Geschehene sehr ernst: „Das Kind hat richtig reagiert“, sagt Roland Pernthaler. Er steht in Verbindung mit der Schuldirektorin und den Carabinieri. „Wir werden die Videoaufzeichnungen sichten und schauen, ob wir daraus den Vorfall rekonstruieren können“, so Pernthaler. Aber auch der Bürgermeister möchte eine „Riesenpanik“ vermeiden. Generell appelliert er an die Mütter, ihre Kinder nicht alleine, sondern in Gruppen auf den Schulweg zu schicken.
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Kommentare (9)
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esmeralda
Das ist Wasser auf die Mühlen der Lega und der Freiheitlichen.