Lanthaler siegt in Kühtai
Patrick Pigneter und Florian Clara mussten sich am Sonntag in Kühtai mit dem zweiten Platz begnügen.
Spannende Rennen, knappe Entscheidungen und eine Dominatorin bei den Damen, das ist die Bilanz nach dem Auftakt im Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn in Kühtai (AUT).
Der zweite Renntag begann mit einem Heimsieg für Österreich: Am Sonntagvormittag stand das Finale im Doppelsitzer auf dem Programm, nach dem ersten Wertungslauf am Samstagnachmittag lagen Vorjahressieger Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA) zeitgleich mit dem Weltmeister-Duo Rupert Brüggler/Tobias Angerer (AUT) auf Rang 1.
Im Finale knackten die Lokalmatadore mit einer Zeit von 29,91 Sekunden als einziger Schlitten die Schallmauer von 30 Sekunden, Pigneter/Clara mussten nach einer nicht optimalen Fahrt mit Platz 2 vorliebnehmen. Porshnev/Lazarev (RUS) fuhren im Finale die zweitbeste Zeit und verdrängten so ihre Teamkollegen Egorov/Popov vom Podest, die nach dem ersten Lauf noch Dritte waren.
Ein Hundertstel-Krimi lag im Einsitzer der Herren in der Luft: Vorjahressieger Thomas Kammerlander (AUT) beendete als Führender den ersten Lauf, mit einem Rückstand von 0,02 Sekunden folgte Patrick Pigneter (ITA) auf dem zweiten Zwischenrang, auf Platz 3 lag Weltmeister Alex Gruber (ITA).
Im zweiten Lauf purzelte der Bahnrekord gleich mehrmals: Zunächst stellte der Halbzeit-Vierte Florian Glatzl (AUT) neuen Bahnrekord auf und setzte sich an die Spitze. Der Dritte Alex Gruber verbesserte den Bahnrekord auf 28,31 Sekunden, an dieser Zeit bissen sich auch die beiden Spitzenreiter nach dem ersten Lauf die Zähne aus. Kammerlander reihte sich um 0,03 Sekunden hinter Gruber auf Platz 2 ein, Pigneter rutschte als Vierter um 0,01 Sekunden sogar noch vom Podest. Bemerkenswert: Die ersten vier Rodler trennen lediglich 0,08 Sekunden!
Bei den Damen wurde Evelin Lanthaler (ITA) ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht.
Die Gesamtsiegerin 2017/18 dominierte am Samstag beide Trainingsläufe und setzte sich auch im ersten Durchgang souverän an die Spitze, vor ihren Teamkolleginnen Greta Pinggera und Alexandra Pfattner. Im Finale setzte Tina Unterberger (AUT) ein Ausrufezeichen und verdrängte Pfattner von Platz 3. Vorjahressiegerin Greta Pinggera verdrängte Unterberger von der Spitze, doch Lanthaler hielt dem Druck stand, fuhr auch im zweiten Lauf Bestzeit und feierte mit 1,19 Sekunden Vorsprung ihren ersten Weltcupsieg in Kühtai.
Den abschließenden Teambewerb gewann Italien (Evelin Lanthaler/Florian Clara/Alex Gruber) vor Österreich (Tina Unterberger/Michael Scheikl/Thomas Kammerlander) und Russland (Ekaterina Lavrenteva/Aleksandr Egorov/GrigoryBukin), im Nationencup Einsitzer Herren ging der Sieg an Fabian Achenrainer (AUT), auf den Plätzen 2 und 3 folgen Bernd Neurauter (AUT) und Florian Haselrieder (ITA).
Die Stimmen:
Tobias Angerer (Sieger Doppelsitzer mit Rupert Brüggler): „Wir hatten nach dem ersten Lauf noch Reserven, im zweiten Lauf haben wir dann alles umgesetzt was wir uns vorgenommen hatten. Es ist ein toller Start in die neue Saison und unser erster Heimsieg. Ein unglaublicher Start für unsere Abschiedstour, denn eigentlich wollten Rupert und ich im Sommer unsere Karriere beenden. Dann sagten wir uns, eine Abschiedstour muss sein!“
Alex Gruber (Sieger Herren): „Im ersten Lauf hatte ich noch Luft nach oben, der zweite Lauf war wirklich top. Ich bin im Finale auch lieber der Jäger und nicht der Gejagte, da habe ich keinen Druck. Das Rennen war extrem spannend und am Ende hatte ich einfach mehr Glück. Oft hatte ich Pech mit den Hundertsteln, aber irgendwann gleicht sich ja alles aus.“
Evelin Lanthaler (Siegerin Damen): „Ich war heute vor dem Rennen sehr nervös. Durch das Schneegestöber war die Bodensicht sehr schlecht, es waren wirklich schwierige Bedingungen. Auch die Bahn hat viele Ecken und Tücken. Aber es ist ein perfekter Start in die WM-Saison, mein erster Sieg in Kühtai und auch mein erster Sieg zum Saisonstart.“
Thomas Kammerlander (2. Platz Herren, 2. Platz Teambewerb): „Es war ein sehr schwieriges Rennen, und typisch Kühtai eine sehr enge Partie. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, wenn du mit einem Podestplatz in die neue Saison startest, dann musst du auch zufrieden sein.“
Tina Unterberger (3. Platz Damen, 2. Platz Teambewerb): „Zwei Podestplätze zum Saisonauftakt sind super. Aber Kühtai ist für mich immer sehr kraftraubend.“
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