„SVP kann auf mich zählen“
Der italienische Rechtspolitiker Alessandro Urzì hat der SVP ein Angebot gemacht: Er würde die SVP-Lega unterstützen, wenn …
TAGESZEITUNG Online: Herr Urzì, Sie haben angekündigt, die neue SVP-Lega-Regionalregierung von Fall zu Fall unterstützen zu wollen ...
Alessandro Urzì: Ich bleibe in der Opposition, das ist klar. Aber ich hoffe, dass es zu einem Wandel, zu einer neuen Ausrichtung der Regierung kommt. Wenn dies der Fall ist, wäre ich bereit, sie zu unterstützen. Aber zunächst möchte ich abwarten, was im Regierungsprogramm tatsächlich drinnen steht.
Es wäre das erste Mal, dass Sie mit der SVP stimmen?
(lacht) Nein, ich habe schon oft mit der SVP gestimmt – und die SVP oft mit mir.
Was verstehen Sie unter Wandel?
Nehmen wir die Rolle der Region: Es ist klar, dass man nicht in die Vergangenheit zurückkehren und die Region mit den alten Kompetenzen ausstatten kann. Ich würde mir die Region als einen institutionellen Ort wünschen, in dem die Makroprobleme erörtert werden. Damit meine ich Bereiche wie die Sanität. Wenn wir in Trient eine exzellente Krankenhausabteilung haben, dann macht es Sinn, dass auch das nur 50 Kilometer entfernte Bozen diese nutzen kann – und umgekehrt. Oder denken Sie an die Naturparke: Warum für beide Provinzen verschiedene Gesetze machen? Warum nicht ein einziges regionales Gesetz zu Wolf und Bär? Oder nehmen wir den Verkehr: Über die dritte Fahrspur auf der Brennerautobahn oder über Tempolimits könnte man ebenfalls auf regionaler Ebene entscheiden …
Die SVP will von einer Aufwertung der Region nichts wissen …
Es geht nicht um eine Aufwertung, sondern um eine neue Rolle für die Region. Die Lega ist eine sehr regionalistische Partei – mal sehen, was rauskommt.
Wären Sie auch bereit, der SVP-Lega-Regierung in Bozen gut Freund zu sein?
Ich habe beim Konsultationsgespräch mit der SVP gesagt: Lieber Arno, liebe Philipp, wir wären bereit, diese Autonomie zu regieren. Wir wären bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe auch gesagt, dass es für die SVP besser wäre, wenn sie nicht nur die vier Lega-Stimmen, sondern noch eine weitere hat.
Und die SVP?
Sie ist auf unser Angebot nicht eingegangen.
Weil es ein Bluff war?
Nein. Ich habe gesagt: Man hat bei den Wahlen gesehen, dass die Menschen jene Parteien abgewählt haben, die immer Öl ins ethnische Feuer gegossen haben. Die Leute wollen Antworten auf soziale Fragen, auf Sicherheitsfragen, ihnen sind Themen wie die Wirtschaft, die Dienstleistungen und die Sanität wichtig. Mein Angebot an die SVP lautete: Wenn ihr den Mut habt, alle ethnischen Fragen – insbesondere die ständigen Provokationen der Süd-Tiroler Freiheit – auszuklammern, wenn ihr diese Intelligenz habt, über ethnischen Themen, die nur spalten, fünf Jahre lang nicht zu reden, dann könnt ihr auf mich zählen.
Interview: Artur Oberhofer
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Kommentare (21)
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andreas
Dass Trient und Bozen bei einigen Themen zusammenarbeiten, ist sicher nicht falsch, da Trientner eine ähnliche Mentalität wie wir haben.
Dieser Legatyp, welcher Migranten nicht mal etwas zu essen gibt, stört zwar, doch lange wird der sich sowieso nicht halten, die Lega kommt jetzt schon an ihre Grenzen, da die Versprechen, außer dass Salvini sich wie der Raufbold auf dem Schulhof benimmt und das bei seinen Anhängern ankommt, nicht zu halten sind.
Das Feindbild EU oder Euro lässt sich auf Dauer nicht aufrechterhalte, schon die Drohung eines Austritts, um diesen nachher zurückzunehmen, war peinlich, wobei ein paar Salvinianhänger das immer noch für eine gute Idee halten.
In absehbarer Zukunft muss er Farbe bekennen und manchen wir klar werden, dass ein höherer Spreed und mehr Schulden nicht wirklich zielführend sind.
Ich bin für einen Schuldenerlass von 50% für Italien, wäre lustig zu sehen, wie blöd da die Salviniwähler aus der Wäsche schauen würden, wenn sie merken, dass sie den Spaß selbst bezahlen müssen. 2 Drittel schuldet der Staat den italienischen Bürgern, manche verstehen aber anscheinend nicht, was das bedeutet.
Aber so ist Demokratie nun mal, auch z.B. ein kurtl, goggile oder yannis dürfen wählen, was ich bei deren Ansichten für eine nicht so gute Idee halte.
Deren Dauergejammere, wie schlecht es uns geht, ist aber andererseits recht aufschlußreich, da man merkt, wie fremdenfeindlich und egoistisch manche Südtiroler sind.
Südtirol wurde nach dem 2. WK geholfen um das zu werden, was es heute ist, sobald aber von uns Südtirolern etwas verlangt wird, haben manche schon Angst, dass ihnen vom Speckbrot jemand ein Gurkenstück klauen will, wobei ich eine Gurke auf dem Speck eigentlich als Verbrechen ansehe. 🙂
ostern
@Andreas
Nur du bist kompetent und verstehst alles
Du bist der Beste!!!
leser
Andreas
Du bist aber schon so ein heini
Dass der trientner jetzt schon unsere mentalität hat, das ist schon vermessen, die trientner sind ein kuckucksei das uns de gasperi gelegt hat mein lieber, soviel zu deinem verständnis
Und zu den schulden. Was sind duese wert als druckmittel, wenn sie keinen schuldner zugewiesen werden konnen (in diesem falle staatsschulden , wem schuldet der staat eigentlich geld), kein burger spürt die schuldenlast und der politiker schon gar nicht , das sind doch nur wortgeplänkel , oder meinst du italien wird beim gericht demnächst versteigert?, so wie es mit deiner wohnung geschehen würde wenn du deine rechnungen nicht bezahlst