Gefangen im Auto
Gegen einen Mann aus dem Burggrafenamt wurde ein Annährungsverbot verhängt. Er hatte eine Oberschülerin eine Stunde lang im Auto eingesperrt.
von Thomas Vikoler
Verliebte oder solche, die sich dafür halten, sind zu Vielem fähig. Im Guten wie im Schlechten. Ein Mann aus Meran ließ sich sogar dazu bewegen, seine Angebetete, die mit ihm allerdings nichts zu tun haben wollte, dreimal in seinem Auto einzusperren.
Für die Staatsanwaltschaft Bozen eindeutige Fälle von Freiheitsberaubung.
Der schwerste davon: Der Meraner, Anfang 20, hatte die (volljährige) Oberschülerin im Oktober vor der Wohnung einer Freundin, bei der sie übernachtete, abgepasst und mehr oder weniger gezwungen, in sein Auto einzusteigen.
Dort wurde sie – gegen ihren Willen – mehr als eine Stunde lang festgehalten.
Es folgten zwei weitere Vorfälle. Einmal wartete der Tatverdächtige nach der Schule auf die junge Frau, zwang sie in sein Auto und ließ sie für eine längere Zeit nicht mehr aussteigen.
Dem Mann wird auch Körperverletzung vorgeworfen, er soll die Schülerin gewaltsam angefasst haben.
Dies alles bewog die Staatsanwaltschaft dazu, ein Annährungsverbot gegen den vermeintlich Verliebten zu beantragen. Gestern fand dazu vor Voruntersuchungsrichter Emilio Schönsberg eine Anhörung statt, bei der der Beschuldigte allerdings die Aussage verweigerte.
Am Ende verhängte der Richter ein Annährungsverbot, was in Südtirol nicht selten vorkommt. Im Schnitt werden am Landesgericht zehn Verbote (zumeist wegen Stalkings) pro Monat verhängt.
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