Der neue Busbahnhof
Mit einer kleinen Feier wurden am Sonntag der neue Bozner Busbahnhof und der Infopoint ihrer Bestimmung übergeben.
Der neue Bozner Busbahnhof, der in einer Rekordzeit von sieben Monaten errichtet wurde, ist mit der Umstellung auf den Winterfahrplan seit dem 9. Dezember offiziell in Betrieb. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und der Präsident der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG, Martin Ausserdorfer, haben am Sonntag den Busbahnhof und den neuen Infopoint zusammen mit vielen Vertretern aus Verwaltung, Politik, Mobilität und den beteiligten Unternehmen ihrer Bestimmung übergeben.
„Der neue Busbahnhof ist nicht nur ein Bozner Projekt, sondern eine der wichtigsten Drehscheiben der öffentlichen Mobilität im ganzen Land“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Zudem sei der Bahnhof auch Ausdruck moderner Mobilität und orientiere sich an europäischen Standards, verschiedene Mobilitätsformen an einem Knotenpunkt miteinander zu verbinden, so Kompatscher.
Für Bozens Bürgermeister Caramaschi eröffne der neue Busbahnhof ein neues Kapitel für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt Bozen sowie für die Neugestaltung der Bozner Innenstadt. STA-Präsident Ausserdorfer sagte, dass die Realisierung des Projektes in so kurzer Zeit für die STA eine besondere Herausforderung und Ansporn zugleich gewesen sei. „Zu unterstreichen ist, dass es mit dem neuen Infopoint auch ein Rundumservice für die Fahrgäste gibt“, so Ausserdorfer. Dabei werde nicht nur Informations- und Schalterdienst geleistet, sondern die Fahrgäste können auch verschiedene Dienste in Anspruch nehmen. Nach den Grußworten segnete Dekan Bernhard Holzer den neuen Busbahnhof samt Infopoint. Die Musikkapelle Lengmoos umrahmte die Feier musikalisch.
Technische Details und Fahrgastzahlen
Der Bozner Busbahnhof wird vom bisherigen Standort in der Perathoner Straße provisorisch auf eine rund 6.000 Quadratmeter umfassende Fläche in der Rittner Straße verlegt mit direktem Zugang zum Bahnsteig 1 des Bozner Zugbahnhofes.
Im Jahr gibt es am Bozner Busbahnhof um die 1,6 Millionen Entwertungen/Einstiege und aktuell rund 100 Ein- und Ausfahrten pro Stunde sowie bis zu 200.000 Menschen, die in Südtirol pro Tag mit den Öffis unterwegs sind. Insgesamt hat das Land 3,33 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert. Für die Umgestaltungen in der Rittner Straße seien von der Gemeinde weitere 740.000 Euro eingesetzt worden.
Ähnlich wie am Busbahnhof Brixen wird auch jener in Bozen dynamische Busspuren haben, damit alle Busse auf der relativ knapp bemessenen Fläche halten können. Die Fahrgäste können somit nicht nur schnell ein- und aussteigen, sondern bekommen auch über eine moderne Anlage mit Daten in Echtzeit alle wichtigen Infos zu Abfahren und Ankünften und durch den offenen Platz mit eigener Überdachung und neuen Aufenthaltsbuchen eine bessere Aufenthaltsqualität.
Am neuen Busbahnhof in der Rittner Straße halten ausschließlich Überlandbusse. Der überdachte Bussteig ist 75 Meter lang. Der Haltebereich ist in vier Zonen gegliedert, und zwar Nord 1 / Nord 2 sowie Süd 1 / Süd 2. Jeder Zone sind die entsprechenden Buslinien zugeordnet. Der Standort, die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Busse werden auf digitalen Anzeigetafeln angezeigt.
Die Busse aus nördlicher und östlicher Richtung fahren wie bisher über Rentsch zum neuen Busbahnhof. Hier ist für diese Busse Endstation und Abfahrtspunkt (ausgenommen sind die Busse der Linien 165, 170, 180.1, 180.2, 182, 185, die an Schultagen morgens die Route Bahnhofsplatz, Waltherplatz, Cadornastraße, Fagenstraße, Grieser Platz, Italienallee und Romstraße fahren).
Für die Busse aus südlicher und westlicher Richtung gibt es zusätzliche Ein- und Ausstiegsmöglichkeit auch direkt am Bahnhofsplatz. Ausnahmen sind die Busse der Linien 131 (Überetsch Express) und 201 (Bozen – Meran). Alle diese besonders langen Busse fahren bis zur neu errichteten Haltestelle bei der Rittner Seilbahn. Ein- und aussteigen kann man auch direkt am Bahnhofsplatz.
Die Bushaltestellen rund um den Bahnhofsplatz werden den verschiedenen Linien der Überland- und Stadtbusse neu zugeteilt und erhalten genaue Bezeichnungen, und zwar Bahnhof West A / B / C (am Westausgang des Bahnhof-Hauptgebäudes), Bahnhof Ost A / B (östlich bzw. gegenüber des Bahnhof-Hauptgebäudes), Bahnhofsallee A / B sowie Perathoner Straße Nord / Süd. Bei der Rittner Seilbahn gibt es künftig drei Haltebereiche, davon eine neue für die 18-Meter-Busse der Linien 131 und 20.
Auf der bisherigen Sasa-Haltestelle am Westausgang des Bahnhofsgebäudes (künftig: Bahnhof West B) halten ab 9. Dezember nur mehre Überlandbusse der Linien 114, 120, 131 und 139. Die Stadtbusse der Sasa werden den umliegenden Haltestellen in der Bahnhofsallee, Perathoner Straße bzw. Bahnhof Ost B zugeteilt.
Geführt wird die gesamte Struktur mit dem Busbahnhof und dem Infopoint von der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG. 24 Videokameras im Innen- und Außenbereich sollen zusätzlich für Sicherheit sorgen.
Ähnliche Artikel
Kommentare (3)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
saustall_kritiker
Zum Glück gibts endlich den neuen Busbahnhof! Denn was sich gestern in den Straßen um den alten Busbahnhof noch abspielte, spottet jeder Beschreibung. Wie seit Jahren ist der alte Busbahnhof jedes Wochenende mit den Touristenbussen besetzt, sodass die Linienbusse draußen in der Perathoner- und Südtirolerstraße halten müssen. DIE Leute suchen verzweifelt nach ihrem Bus; in der Südtirolerstraße war es gegen 17-18 Uhr stockfinster, die Leute sahen gar nix…Der einzige Lichtschimmer kam vom Kiosk, der in Kürze von Benko entfernt wird, aber der reichte nicht. Wie sagte doch der praxisfremd erscheinende Direktor des Amtes für Mobilität der Gemeinde Bozen, der dem Flixbus partout keine Haltestelle in der Stadt gönnen möchte wegen der paar Minuten Halt (auch nicht in der Nacht, wo die Industriezone nicht erreichbar ist): Der Flixbus sei ein Privatunternehmen. Ganz Südtirol lachte ob soviel Scheinheiligkeit, denn alle wissen, was sich Jahr für Jahr an den Adventwochenenden am Bozner Busbahnhof abspielt. Von wegen Privatunternehmem: Die dürfen da dauerparken, nicht nur zum Ein- und Aussteigen. Und die zuständigen Politiker lullen den Unsinn der Mobilitätsdirektoren nach. KEIN WUNDER, SAGTE GESTERN EINE FRAU, DIE VERZWEIFELT IHREN BUS in stockfinsterer Nacht SUCHTE, dass die Leute massiv anders gewählt haben, es bleibt ihnen keine andere Wahl. Ich bin neugierig und hoffe, dass mit dem neuen Busbahnhof nicht dieselben skandalösen Zustände passieren 🙁 Denn die erinnern wirklich an sehr südliche Verhältnisse.