„Suche einheimische Putzkraft“
Peter Faistnauer sucht laut Facebook-Eintrag eine „motivierte einheimische Reinigungskraft“. Welche Vorbehalte hat der Abgeordnete des „Team Köllensperger“ gegenüber Ausländern?
von Erna Egger
Der Bürgermeister von Freienfeld, Peter Faistnauer, sucht Mitarbeiter.
Er bietet auf seinem Hof, dem Zingerlehof in Trens, Urlaub auf dem Bauernhof an.
Auf seiner Facebook-Seite postete er: „Motivierte einheimische Reinigungskraft in Jahresstelle in Teilzeit ab sofort gesucht. 5 Tagewoche, Freienfeld. Freuen uns auf Sie!“
Eine „einheimische“ Reinigungskraft?
Faistnauer wurde bei den Landtagswahlen am 21. Oktober auf der Liste „Team Köllensperger“ in den Landtag gewählt.
Würde ein Lega-Abgeordneter nur einheimische Mitarbeiter anstellen, wäre dies nicht verwunderlich.
Bei einem Abgeordneten des „Team Köllensperger“ hat diese Ausgrenzung jedoch einen fragwürdigen Beigeschmack. Die Liste hat eigentlich nichts mit Ausländerfeindlichkeit am Hut.
Faistnauer versucht seinen Post ins rechte Licht zu rücken. „Das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Ich habe keinerlei Vorurteile“, betont er. „Ich hatte bereits ausländische Reinigungskräfte angestellt. Ich hatte ihnen gegenüber gar keine Bedenken.“
Die Suche nach einer einheimischen Angestellten habe einen anderen Hintergrund: „Vielmehr sind sprachliche Barrieren der Grund. Es ist wichtig, dass sich meine Leute mit den Angestellten inhaltlich verstehen.“
Er sei bislang auf die Unangebrachtheit seines Eintrages noch nicht angesprochen worden, betonte Faistnauer gestern gegenüber der TAGESZEITUNG verwundert. „Diese Kritik ist mir ganz neu.“ Er werde das Wort „einheimische“ sofort von seinem Stellenangebot entfernen.
Effektiv, nur eine Minute später, stand auf seiner Facebook-Seite zu lesen: „Motivierte Reinigungskraft in Jahresstelle in Teilzeit ab sofort gesucht. 5 Tagewoche, Freienfeld. Freuen uns auf Sie!“
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Kommentare (36)
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brutus
…lächerlich! Ich werde mir im Privatbetrieb aussuchen können wen ich einstelle! Genauso verhält es sich wenn ich als Privater eine Wohnung vermiete! So weit muss das Recht des Privaten reichen!
andreas
Aussuchen kannst du wen du willst, sofern du bei der Suche niemanden diskriminierst oder unzulässige Fragen stellst, ist aber allgemein bekannt.
Er hätte ja nach einer deutsch- und italienischsprachigen Reinigungskraft suchen können, schließt auch schon viele aus und wäre korrekter.
leser
Anderle
Wenn ich auf offentliche zuwendungen verzichte, dann kann ich machen was ich will, aber in sudtirol sind das exoten, weil fast jeder uber hinderturchen a beitragele bettelt und nach aussen den grossen macker gibt
Ja der aufrechte gang wird leider schon als makel verurteilt
brutus
…ich kann mich noch an solche Annoncen erinnern:
„…nüchterner Abspüler gesucht!“ .deskriminiert Alkoholiker
„…ordnungsliebende Reinigungskraft“ deskriminiert Messis
„…begabter Schulabgänger!“ schließt schwächere Schüler aus. …also darf ich solche Wünsche auch nicht äußern!
ostern
Diese Zeitung ist mir zu oft tendenziös.
Persönliche Probleme sollten objektiver
Behandelt werden.
tiroler
Tschuldigung, wenn ich eine Einheimeische suche, warum soll ich das nicht schreiben können?
prof
Jetzt muss ich überlegen, wollte gerade über Facebook eine einheimische Freundin/ Frau suchen, aber wenn es deskriminierend ist was soll tun??
george
Ach seid ihr doch zimperlich! Wieso soll sich ein Privater für sich im Haushalt nicht aussuchen, wen er will und wen er für sich geeignet findet? Mischt euch mit eurer politischen Schlagseite doch nicht immer in private Sachen ein, wenn es euch und die Öffentlichkeit doch gar nicht betrifft.
andreas
Schreib doch keinen Blödsinn, du weißt doch genau, dass es Diskriminierung ist und wäre es ein SVPler, würdest du über in wettern. Sachlichkeit ist für einen Fundi wie dir wohl ein Fremdwort.
leser
Nein anderle
Das ist keine diskriminierung sondern eine freuer wunsch, soweit kommt es nich dass die eh schon schwache und diletantusche sudtiroler presse den konigsmacher spielen will
Vielleicht sollte tribus mal uberlegen seinen rentenvorschuss zuruckzugeben bevor er für andere leute ins zwielicht stellt
morgenstern
Entweder hat Frau Egger ein Problem mit Herrn Faistnauer oder sie ist Vorsitzende des Gutmenschvereins. So eine Schlagzeile, einfach nur lächerlich, wenn man bedenkt wie viele Obstbauern im Herbst einheimische Klauber suchen, und das Baugewerbe übers Jahr einheimische Fahrer sucht.
bettina75
No jo, irgendwie müssen die Zeitungen auch ihre Seiten voll bekommen. Lächerlich.