„Zommholten, zommstian“
Am Samstag fand im Forum in Brixen die achte Landesausschusssitzung des Verbandes „Tiroler Schützen“ statt.
54 Delegierte des Bundes Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes haben daran teilgenommen.
Nach der Begrüßung durch den scheidenden geschäftsführenden Landeskommandanten Mjr. Elmar Thaler wurde die Versammlung eröffnet. Es folgte die Prämierung der Sieger zum Quiz des Südtiroler Schützenbundes über den Ersten Weltkrieg. 2214 Personen nahmen daran teil. Der erste Preis, ein Wochenende in Innsbruck für vier Personen mit Übernachtung ging an Valentin Engl, der zweite Preis, eine geführte Skitour durch die Kriegsschauplätze des 1. Weltkrieges mit Übernachtung ging an Ivo Michael Forti und der dritte Preis, ein Wochenendticket fürs Alpenflair mit einem Tag im VIP-Bereich, ging an Tamara Obergolser.
Es folgten umfassende Rückblicke auf das abgelaufene Schützenjahr durch die Landeskommandanten Mjr. Elmar Thaler (SSB), Mjr. Enzo Cestari (WTSB) und durch Mjr. Fritz Tiefenthaler (BTSK). Insgesamt sprachen alle drei Landeskommandanten von einem äußerst intensiven und erfolgreichen Schützenjahr.
Für Elmar Thaler war ein wichtiger Punkt der Abschluss des Projektes „An der Front“. Alle Kompanien Tirols wurden eingebunden und das Zusammengehörigkeitsgefühl in den verschiedenen Veranstaltungen gestärkt. Bei diesem Projekt konnten für die Landeseinheit wichtige Akzente gesetzt werden, Menschen wurden aneinander näher gebracht. Der nachhaltige Eindruck der Gedenkfeiern war sehr gut.
Das Landesschießen stand unter dem Motto „Zommholten, zommstian“. Im Dezember steht eine aufwändig geplante Wallfahrt in den Vatikan im Zeichen „60 Jahre SSB“ und 200 Jahre „Lied Stille Nacht“ an. 565 Teilnehmer und sieben Musikgruppen nehmen daran teil, eine Papstaudienz ist geplant. Thaler zeigte sich erfreut über die Gründung der neuen Schützenkompanie Waidbruck, und auch das Landesfest in Sarnthein sei beeindruckend gewesen. Zudem wurde ein Handbuch für die Südtiroler Schützen veröffentlicht.
Fritz Tiefenthaler hielt Rückschau auf das Alpenregionsfest in Mairhofen mit 11.000 teilnehmenden Schützen und 30.000 Besuchern. Das Fest war ein absoluter Höhepunkt im abgelaufenen Jahr in Nordtirol. Er lobte die hohe Disziplin. In naher Zukunft wird das Buch „Schützen und der Nationalsozialismus“ vorgestellt. In diesem Zusammenhang waren Mitglieder des Bundes Tiroler Schützenkompanien bereits in Israel.
Das Projekt zur Renovierung einer Gedenkstätte im Gefangenenlager für österreichisch-ungarische Soldaten im 1. Weltkrieg auf der Insel Asinara ist am Laufen. Auf der Insel haben ab Oktober 1915 4.943 Angehörige der k.u.k. Armee nach einer Odyssee in die Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren – und wurden dort, meist in Massengräbern, zur ewigen Ruhe gebettet.
Auch in Nordtirol wurde in Söll eine neue Schützenkompanie gegründet. Tiefenthaler berichtete, dass das „500 Jahre Kaiser Maximilian“-Jubiläum feierlich eröffnet wurde. Es folgen dazu viele verschiedene Veranstaltungen. Zum Abschluss gebracht wurden kürzlich auch die Denktage, welche eine gemeinsame Feier des Landes Tirol und der Bundes der Tiroler Schützenkompanien waren.
Enzo Cestari berichtete von der 30-Jahrfeier des Welschtiroler Schützenbundes in St. Romedius, wo Gedenkmedaillen an jene fünf Kompanien überreicht wurden, welche den Bund damals gegründet hatten. In Scardiano wurde in Reggio Emilia eine Gedenkfeier abgehalten.
Dort wurden 5.000 österreichische Soldaten, unter ihnen auch Welschtiroler, im 1. WK gefangen gehalten. Verschiedene Wege Andreas Hofers werden im kommenden Jahr in Welschtirol nachgezeichnet. Dort, wo er italienisch gelernt hat, wo er nach Mantua gebracht wurde, und wie die Überreste von Mantua zurück nach Innsbruck gebracht wurden. Er fand das Projekt „An der Front“ sehr wertvoll, weil viele Kontakte zwischen Welsch-, Süd- und Nordtirolern geknüpft werden konnten.
Auf verschiedene Ausblicke und Vorankündigungen über anstehende Termine und Projekte im Jahr 2019 folgte die Verleihung des Eduard-Reut-Nicolussi-Preises. Dies ist eine Auszeichnung, mit welcher bereits zum vierten Mal Persönlichkeiten und Institutionen bedacht wurden, die sich in besonderer Weise für die Tiroler Landesteile und die Einheit Tirols verdient gemacht haben.
Zuerst wurde Martin Reiter aus Reith im Alpbachtal für sein Gesamttiroler Wirken ausgezeichnet. „Für die Landeseinheit braucht es Hirn, Herz und Hausverstand. Man muss ständig bereit sein zu geben, ohne daran zu denken, was man zurückbekommen kann. Nehmen wir uns ein Herz und beginnen wir im Kleinen, gemeinsam Lichter anzuzünden“, so Martin Reiter in seiner Rede.
Weiters wurden die Landesfeuerwehrkommandanten vom Bundesland Tirol Ing. Peter Hölzl und von Südtirol Wolfram Gapp für ihre Arbeit ausgezeichnet. Die beiden Landesfeuerwehrverbände arbeiten seit vielen Jahrzehnten in vorbildlicher Weise zusammen.
Anschließend übernahm Fritz Tiefenthaler den Vorsitz als geschäftsführender Landeskommandant des Verbandes „Tiroler Schützen“ für das Jahr 2019.
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