Der Befreiungsschlag
Befreiungsschlag hoch vier: Die Weiß-Roten fügen Vicenza nach einer hochklassigen Partie die erste Heimniederlage zu und holen nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg wieder einen Dreier.
Nach zwei Niederlagen in den letzten drei Spielen und zuletzt fünf Partien ohne Sieg kehrt das Team von Mister Zanetti wieder auf die Siegesstraße zurück – und das in beeindruckender Manier:
Dank einer bärenstarken spielerischen wie charakterlichen Leistung schlägt man Vicenza – in einem hochklassigen Fußballspiel – nach frühem Rückstand dank der Treffer von De Cenco, Turchetta, Fabbri und Costantino mit 4:2 und beweist somit, dass das in den letzten Wochen vielzitierte Torproblem keines oder zumindest nur ein vorübergehendes war.
Es war nämlich kein Zufall, dass drei der vier Stürmer, die Mister Zanetti zur Verfügung standen, an diesem Nachmittag trafen: De Cenco (drittes Meisterschaftstor), Turchetta (erster Meisterschaftstreffer und zweiter in dieser Saison) und Costantino (viertes Meisterschaftstor und siebtes in der laufenden Saison) hatten großen Anteil an diesem Sieg.
Zudem fügte man den Hausherren die erste Niederlage im Romeo-Menti-Stadion in dieser Spielzeit zu. Für die Weiß-Roten ist es der vierte Saisonsieg, der zweite auswärts. In der Ferne hatten Fink und Co. seit dem zweiten Spieltag in Ravenna (1:0, Tor: Fink) nicht mehr gewonnen.
DAS MATCH:
Der FCS hatte Anstoß und verbuchte bereits nach dreißig Sekunden den ersten Eckball, den Morosini zwar gefährlich in die Mitte brachte, jedoch dort keinen Abnehmer fand. Auch Vicenza war sofort hellwach, drückte die Gäste daraufhin in die eigene Hälfte und ging in der 7. Minute bereits mit 1:0 in Führung: Tronco brachte von der rechten Seite eine Flanke in die Mitte, wo Bianchi zum Kopfball kam und den linken Pfosten traf. Von dort aus prallte das Leder Tait an den Oberkörper und anschließend hinter Offredi ins Südtiroler Tor – 0:1.
Vier Minuten später verhinderte Offredi mit einer Glanztat einen Doppelschlag der Hausherren: Zola nahm einen hohen Ball aus 15 Metern volley aus der Luft, die Nummer 1 des FCS reagierteherausragend und wehrte ab.
In der 20. Minute dann die erste starke Reaktion des FCS: Tait brachte von rechts einen guten, flachen Ball in die Mitte, doch Turchetta verpasste es dort, das Leder im Tor unterzubringen.
Die Gäste kamen offensiv immer besser in die Partie: Fünf Minuten später versuchte sich De Rose mit einem Schuss außerhalb des Sechzehners, doch sein Abschluss mit links fiel zu zentral aus, Grandi hielt ohne Probleme.
Die Mannen von Zanetti und Bertolini versuchten es weiterhin aus der Distanz: In der 30. Minute war es dieses Mal Morosini, der sich aus gut 30 Metern ein Herz fasste, doch der Keeper der Hausherren hielt im Nachfassen.
Nur drei Minuten später jedoch zunächst kollektives Durchschnaufen bei den Weiß-Roten und den mitgereisten Fans: Vicenza traf zum vermeintlichen 0:2, doch nachdem sich Schiri Rutella mit seinem Linienrichter beriet, wurde der Treffer von Arma aufgrund einer Abseitsposition aberkannt.Weiterhin stand es 0:1 aus der Sicht von Fink und Co.
In dieser Phase der Partie drückte Vicenza mit flachem Angriffsspiel auf den zweiten Treffer, doch der FC Südtirol gab keinen Zentimeter verloren und setzte durch schnelle Konter Nadelstiche.
In Spielminute 42 kam der FCS dann zum Ausgleich: Nach einer starken Aktion von Tait auf der rechten Seite legte dieser einen flachen, cleveren Ball in den Rücken der Abwehr, wo De Cenco goldrichtig stand und zum 1:1-Ausgleich einschob. Es war das dritte Saisontor für den brasilianischen Angreifer.
Wenig später ging es nach knapp einer Minute Nachspielzeit zum Pausentee in die Kabinen. Nach 45 unterhaltsamen Minuten stand es 1:1-Unentschieden.
Colella wechselte in der Halbzeitpause einmal und brachte Zarpellon für Salvi. Der Beginn der zweiten Hälfte ähnelte zunächst jenem von Halbzeit 1, Vicenza setzte die Gäste sofort unter Druck und versuchte, das Zepter der Partie wieder an sich zu reißen.
Doch dann kamen die wohl stärksten 120 Sekunden des FC Südtirol in der laufenden Saison: Zunächst besorgte Turchetta in der 54. Minute die Führung für die Weiß-Roten – Fink brachte von rechts eine klasse Flanke auf den Kopf des Stürmers, der aus gut zehn Metern mit einem wuchtigen Kopfstoß einen chancenlosen Grandi überwand. Nichts zu machen für den Keeper der Hausherren.Es war der erste Treffer für Turchetta in der laufenden Meisterschaft, der zweite in dieser Saison.
Doch damit nicht genug – Morosini brachte nicht einmal zwei Minuten später – nach einem Ballgewinn – das Leder in die gegnerische Hälfte und setzte auf der linken Seite Fabbri in Szene. Der wendige Außenspieler ließ zwei Gegenspieler aussteigen und versenkte das Spielgerät im rechten Kreuzeck. Es war der zweite Meisterschaftstreffer der Nummer 3 des FCS, der dritte in der laufenden Spielzeit. Urplötzlich stand es 3:1 für die Mannen von Zanetti.
Colella – auf der Seite der Hausherren – versuchte, zu reagieren und tätigte in der 62. Minute einen Dreifachwechsel, der seine Wirkung erfüllen sollte: Nach einigen nervösen Minuten des FC Südtirol mit einigen gelben Karten war Vicenza in der 67. Spielminute wieder drin in diesem Fußballspiel: Der frisch eingewechselte Solerio feuerte von der Strafraumgrenze einen Strahl ab, der unter der Latte hinter Offredi einschlug – 2:3 aus der Sicht der Hausherren.
Die Gastgeber drückten im Anschluss auf den Ausgleich, doch gefährlich wurde zunächst der FCS: Der frisch gekommene Berardocco zog außerhalb des Strafraums ab, doch sein flacher Schuss warfür Grandi kein Problem.
Dass jedoch auch Alberto Bertolini auf der Trainerbank der Gäste ein glückliches Händchen hat, erwies sich in der 83. Minute, als er Costantino für den Torschützen De Cenco einwechselte – denn nur zwei Minuten später machte die Nummer 9 der Weiß-Roten den Deckel drauf: Nachdem man fast den Ausgleich kassierte, starteten die Gästen blitzschnell einen Konter.
Tait legte daraufhin von rechts in die Mitte, wo Keeper Grandi am Ball vorbeisegelte, Costantino dahinter in bester Stürmermanier lauerte, sich nicht zwei Mal bitten ließ und das Leder aus einem Meter Distanz im leeren Tor unterbrachte. Es war der siebte Saisontreffer der Nummer 9 der Weiß-Roten, der vierte in der laufenden Meisterschaft.
Dann passierte nicht mehr viel und nach fünf Minuten Nachspielzeit stand der Auswärtssieg des FC Südtirol fest – mit einem 4:2 schlug man Vicenza im Romeo-Menti-Stadion und fügte somit einem der Topteams der Meisterschaft die erste Heimniederlage in der laufenden Saison zu. Eine wahrlich klasse Leistung, die Fink und Co. in der Ferne boten. Am kommenden Samstag, den 1.12., steigt im heimischen Drususstadion der Kracher gegen Pordenone.
VICENZA – FC SÜDTIROL 2:4 (1:1)
VICENZA (4-3-2-1): Grandi; Davide Bianchi (83. Razziti), Pasini, Mantovani, Stevanin (62. Solerio); Nicolò Bianchi, Salvi (46. Zarpellon), Zonta; Curcio (62. Gashi), Tronco (62. Laurenti); Arma
Auf der Ersatzbank: Albertazzi, Rover, Parolin, Bortot, Bonetto, Maistrello, Paccagnella
Trainer: Giovanni Colella
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Tait, Fink, De Rose (73. Berardocco), Morosini (73. Antezza), Fabbri (84. Procopio); De Cenco (83. Costantino), Turchetta (76. Mazzocchi)
Auf der Ersatzbank: Gentile, Ravaglia, Boccalari, Zanon, Oneto
Trainer: Alberto Bertolini
SCHIEDSRICHTER: Daniele Rutella aus Enna
TORE: 1:0 Eigentor Tait (7.), 1:1 De Cenco (42.), 1:2 Turchetta (54.), 1:3 Fabbri (56.), 2:3 Solerio (67.), 2:4 Costantino (85.)
ANMERKUNGEN: Gelbe Karten: Davide Bianchi (VIC, 27.), Berardocco (FCS, auf der Bank, 55.), Stevanin (VIC, 61.), Turchetta (FCS, 64.), Ierardi (FCS, 65.)
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Kommentare (1)
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prof
Die Reise nach Vicenza hat sich ausgezahlt,einmal wegen des Sieges und der Atmosphäre im Stadion bei 8 bis 10.000 Tausend Zuschauern.
Jedenfalls der Sieg heute war nicht unverdient,auch weil die letzten 2 Heimniederlagen gegen Salo und Pesaro absolut unverdient waren.