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„Integration ist keine Einbahn“

Mit einem neuen Faltblatt wendet sich das Seelsorgeamt der Diözese an Migranten und Flüchtlinge. Die meisten Migranten seien Christen.

Eine freundliche Begrüßung stehe am Anfang jedes Dialogs.

“Welcome-Willkommen!” – so klingt der Gruß, den das diözesane Seelsorgeamt durch einen neu erarbeiteten Folder an Migranten und Flüchtlinge richtet, die aus verschiedensten Ländern nach Südtirol gekommen sind.

Das Faltblatt wird in diesen Tagen an die Pfarreien der Diözese verteilt. Es zeigt mit Bildern und Texten in englischer, französischer und arabischer Sprache die christlich-katholische Prägung unseres Landes auf. Wer seinen christlichen Glaubensweg weitergehen und vertiefen oder einen solchen beginnen möchte, wird ermutigt mit der Pfarrei seines Wohnortes Kontakt aufzunehmen.

Das Faltblatt richtet sich an Migranten und lädt sie ein, die Religion und Kultur unseres Landes kennen und schätzen zu lernen, mit der katholischen Kirche in Kontakt zu treten und den im Herkunftsland begonnenen Glaubensweg weiterzugehen, oder auch den christlichen Glauben kennen zu lernen und sich auf die Taufe vorzubereiten.

Das Faltblatt „Welcome-Willkommen“ sendet aber auch bewusst eine Botschaft an die Pfarreien und an die verschiedensten katholischen Einrichtungen und Vereine in der Diözese und lädt sie ein, den Grundwert der Gastfreundschaft bewusst zu leben: unter Christen, aber nicht nur.

„Entgegen gängiger Vorurteile sind die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land Christen und vielfach auch Katholiken“, erklärt Reinhard Demetz, Leiter des Seelsorgeamtes, „es ist also selbstverständlich, dass wir offen und einladend gegenüber Menschen sind, die als Getaufte zum selben Leib Christi, zur selben Kirche gehören.“

Das neue Flugblatt reicht allerdings nicht nur den neu Angekommenen die Hand: es bezeugt auch den Weg, den die Diözese in den letzten Jahren in der Einwandererseelsorge gegangen ist, um einerseits die katholischen Migranten in den Pfarreien aufzunehmen und um andererseits eine freundschaftliche Zusammenarbeit mit Menschen andere Konfession oder Religion aufzubauen, so heißt es in einer Aussendung. Im Flugblatt finden sich die Zeiten und Orte der katholischen Gottesdienste, die in Bozen und Meran regelmäßig angeboten werden: in ukrainischer, albanischer, rumänischer, polnischer und spanischer Sprache.

„Unsere Bemühungen gehen in zwei Richtungen”, unterstreicht Paola Vismara, Referentin für Einwandererseelsorge, “einerseits laden wir die katholischen Migranten ein, am kirchlichen Leben unserer Pfarreien teilzunehmen, andererseits bemühen wir uns, Möglichkeiten zu schaffen, in denen die Katholiken anderer Länder ihrem Glauben in der Sprache, mit den Liedern und mit dem religiösen Gefühl des Herkunftslandes Ausdruck verleihen können. Wir setzen somit auf ein Verständnis von Integration als Prozess, der keine Einbahn ist, sondern auf gegenseitige Wertschätzung und Bereicherung baut.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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