„Hohe ästhetische Qualität“
Der gebürtige Innsbrucker Martin Fritz erhält 2018 den mit 4.000 Euro dotierten Literaturpreis der H. und K.-Zuegg-Stiftung an der Universität Innsbruck für sein Prosawerk „enzyklopädie der tiere“.
Die feierliche Vergabe durch Preisstifterin Hiltraud Märk-Zuegg fand am Montag im Salon des Rektors im Beisein von Rektor Tilmann Märk und Vizerektorin Ulrike Tanzer statt.
Der Literaturpreis der H. und K. Zuegg-Stiftung an der Universität Innsbruck wird heuer zum 2. Mal vergeben. Der Autor und Literaturwissenschaftler Martin Fritz konnte die Jury mit seiner zwischen experimenteller Prosa und klassisch erscheinender Erzählung angesiedelten „enzyklopädie der tiere“ überzeugen.
„Der Text, der formal an Wittgensteins Tractatus erinnert, ist originell und einzigartig. Er spielt mit literarischen Bezügen und experimenteller Literatur, hat einerseits eine hohe ästhetische Qualität, ist aber auch höchst amüsant“, begründeten die Jurymitglieder Maria Crepaz (Galerie St. Barbara), Birgit Holzner (innsbruck university press), Joachim Leitner (Tiroler Tageszeitung), Hiltraud Märk-Zuegg (Stifterin), Tilmann Märk (Rektor), Dirk Rose (Institut für Germanistik) und Anna Rottensteiner (Literaturhaus am Inn) ihre Entscheidung. Rektor Tilmann Märk ließ den Autor über sein Werk selbst sprechen, indem er ihn zitierte „…in einem sehr schwer auf Travestie, Hommage, Parodie oder keine dieser Kategorien feststellbaren Modus…über die Welt“.
Martin Fritz, geboren 1982, in Rum bei Innsbruck, ist freischaffender Schriftsteller, Performer und Literaturwissenschaftler. Er studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Deutsche Philologie an der Universität Innsbruck, wo er viele Jahre in Forschung und Lehre tätig war und 2017 sein Doktoratsstudium erfolgreich abschloss.
Bereits mehrfach mit namhaften Literaturstipendien und Preisen ausgezeichnet, gestaltet Martin Fritz die regionale Literatur-Szene seit mehr als 10 Jahren aktiv mit – und zwar nicht nur als Autor sondern auch als Begleiter und Organisator von Initiativen wie „Innsbruck liest“ (2012) oder „Writer in Residence“ (2011). Martin Fritz ist außerdem Gründungsmitglied der ersten Innsbrucker Lesebühne „Text ohne Reiter“ und seit 2016 Kurator des Literaturprogrammes des Haller Kulturlabors Stromboli.
Der Literaturpreis der H. und K. Zuegg-Stiftung, benannt nach dem Südtiroler Unternehmer Karl Zuegg und dessen Tochter Hiltraud Märk-Zuegg, wird alternierend an junge Autorinnen und Autoren oder Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler aus Tirol, Südtirol und Vorarlberg vergeben.
Zudem richtet sich der Preis an Nachwuchstalente, die der Universität Innsbruck durch Studium oder Lehre verbunden sind oder waren. Zusätzlich zu einem Preisgeld von 4.000 Euro stellt die Stiftung bis zu 3.000 Euro für eine Publikation der ausgezeichneten Werke durch innsbruck university press (IUP) oder der Edition Laurin des IUP zur Verfügung. „Sowohl für meinen Vater als auch für mich spielte bzw. spielt Literatur eine wichtige Rolle. Mit diesem Preis sollen junge Talente, die sich damit beschäftigen, auf ihrem Weg zu einer professionellen Karriere gefördert werden“, so die Stifterin Hiltraud Märk-Zuegg über die Initiative.
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