Keine Begleitung
Weil noch immer Begleitpersonen fehlen, werden sieben Kinder mit Behinderungen seit letzter Woche nicht mehr in die Schule gefahren. Der Firma Tundo wurde in diesen Fällen jetzt der Auftrag entzogen.
von Heinrich Schwarz
Wieder Ärger um die italienische Firma Tundo, die seit vier Jahren landesweit den Transport- und Begleitdienst für Schüler mit Behinderungen durchführt. Ab Beginn des Schuljahres gab es Proteste, weil einige Dienste erst gar nicht eingerichtet wurden oder weil Begleitpersonen fehlten. Nach mehreren Treffen zwischen Tundo und dem Land hieß es vonseiten des Landes, dass die Dienste in Ordnung gebracht worden seien. Doch der TAGESZEITUNG wurde berichtet, dass seit Montag letzter Woche mehrere Fahrten nicht mehr durchgeführt werden, weil immer noch Begleitpersonen fehlen.
Es soll sich um Fahrten handeln, die die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte (AfB) in Unterauftrag für Tundo durchführt. Die AfB hatte 30 Prozent der Tundo-Transportdienste in Unterauftrag übernommen und ist im Vinschgau, Burggrafenamt und Eisacktal unterwegs. Den Begleitdienst bei diesen Fahrten muss weiter Tundo stellen.
Auf Nachfrage bei der AfB bestätigt man den Missstand: „Seit Montag werden die Dienste für sechs Kinder nicht mehr durchgeführt.“
Karl Stocker, Fahrdienstleiter bei der AfB, erklärt den Hintergrund: „Schon zu Beginn des Schuljahres waren diverse Schüler ohne Begleitdienst, der in vielen Fällen vorgesehen ist. Das meldeten wir gleich, weil wir ohne Begleitperson theoretisch gar nicht fahren dürften. Den Familien zuliebe fuhren wir trotzdem. Nach den Reklamationen wurden von Tundo nach und nach einige Begleitdienste abgedeckt, doch jetzt haben wir November und sechs Schüler sind immer noch nicht begleitet worden. Wir zogen deshalb die Notbremse, weil wir nicht mehr die Verantwortung tragen wollen, falls irgendwann etwas Schlimmes passiert.“
Man habe den Schulen, den Eltern, Tundo und dem Land mitgeteilt, dass man die Fahrten für die sechs Kinder einstellt und die Kinder somit nicht mehr in die Schule bringt.
Was sagt der zuständige Landesrat Philipp Achammer zu diesem Missstand?
„Laut unseren Informationen werden insgesamt sieben Schüler – einer seit Dienstag – nicht transportiert. Es handelt sich jeweils um Transportdienste der AfB, wobei Tundo den Begleitdienst stellen muss. Tundo gibt an, keine Begleitpersonen zu finden.“
Das hat Konsequenzen: „Wir haben Tundo in diesen Fällen sofort den Begleitdienst entzogen und vergeben diesen direkt an die Lebenshilfe, die sich bemüht, so schnell wie möglich das Personal zu organisieren, damit die Dienste ehestmöglich wieder komplett aufgenommen werden können.“
Ob auch bei den Transportdiensten, die Tundo selbst durchführt, Begleitpersonen fehlen, kann Achammer nicht sagen. „Im Moment habe ich keine entsprechenden Meldungen. Wir kontrollieren natürlich, haben aber nicht jeden Tag alles im Blick. Ich appelliere an die Fahrer und an die Eltern, sofort zu melden, wenn ein Dienst nicht in Ordnung ist“, betont der Landesrat.
Er zeigt sich verärgert, dass bei Tundo weiterhin Mängel bestehen. Bei den Krisentreffen in den beiden vergangenen Monaten – als es Mängel bei den Diensten und ausstehende Gehaltszahlungen gab – habe man letzte Fristen gesetzt. „Wir hatten sogar in Betracht gezogen, den Auftrag komplett zu entziehen. Doch die Dienste wurden damals in Ordnung gebracht und die Gehaltszahlungen scheinen laut Stichproben erfolgt zu sein. Nun gehen wir immer sofort vor: Am Montag habe ich Tundo sofort die betroffenen Begleitdienste entzogen“, erklärt Philipp Achammer.
Gegenüber Tundo seien heuer bereits 52.000 Euro an Pönalen ausgestellt worden – der Großteil wegen der Mängel im September und Oktober.
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Kommentare (5)
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ostern
Eine „wurstlerei“ der Politik von Anfang
bis zum Ende. Nur diese hat die Schuld,
da ein gutgehender Dienst vor einigen
Jahren abgeändert hat müssen, und das
gesetzeswegen! Jetzt fehlen die Volonatriat-
arbeiter. Aber, was wollen wir einem Politiker
schon von Volontariat erklären. Die wissen ja
nicht was dieses Wort heist.