Die Macht der Milch
In Rekordzeit wird gerade das Milchtrocknungswerk von Loacker und Brimi in Vintl gebaut. In einem Jahr soll der Testbetrieb starten. Das Land will das Projekt mit einer Million Euro fördern.
von Silke Hinterwaldner
Der Bürgermeister ist in freudiger Erwartung: In Rekordzeit hatten die Bauarbeiten für eine Milchtrocknungsanlage in seiner Gemeinde Vintl begonnen. Schon in einem Jahr will man dort mit dem Testbetrieb starten.
Dabei hatte sein Gemeinderat erst vor einem Jahr die dazugehörige Gewerbezone Rieper 3 in Vintl ausgewiesen: ein vier Hektar großes Areal, auf dem derzeit ein erstes Gebäude entsteht. „Daraus“, sagt Bürgermeister Walter Huber, „entsteht für uns ein großer Mehrwert. Der Wirtschaftsstandort Vintl wird gestärkt, die Wertschöpfung steigt, es gibt neue Arbeitsplätze, die von Leitbetrieben in Südtirol geschaffen werden, was wiederum Garant für eine nachhaltige Entwicklung ist.“
Zur Erklärung: Im Jänner 2018 war die Gesellschaft Dolomites Milk GmbH mit Sitz am Ritten gegründet worden. Gesellschafter sind die Loacker AG, spezialisiert in der Produktion von Waffeln, Keksen, konserviertem Feingebäck und Schokoladetafeln sowie die Genossenschaft Brimi – Milchhof Brixen, Molkerei mit über 1.200 Mitgliedern und spezialisiert in der Produktion von Milcherzeugnissen von hoher Qualität und Herstellerin von Mozzarella auf industriellem Niveau. Diese beiden Partner werden in Vintl Trockenmilchprodukte erzeugen, „um die Produktionen der Milchversorgungskette der alpinen Region aufzuwerten und die Absatzmöglichkeiten der Südtiroler Unternehmen im Milch- und Süßwarensektor auszubauen“. So steht es im Beschluss der Landesregierung vom Dienstag dieser Woche, der zeigt, wie wichtig dieses Projekt auch auf politischer Ebene ist. Inhalt des Beschlusses ist die Gewährung eines stattlichen Beitrages durch die öffentliche Hand. Das Land möchte für die Milchtrocknungsanlage in Vintl eine Million Euro bezuschussen, das Verfahren zur Genehmigung dieser Förderung wurde nun eingeleitet.
„Wir hoffen natürlich sehr“, sagt Hans-Peter Dejakum, Marketingleiter bei Loacker, „dass dieser Schritt vom Ministerium bestätigt wird.“ Insgesamt investieren die Unternehmen in das Projekt rund acht Millionen Euro. Beim Start der Produktion Ende kommenden Jahres sollen rund 20 Mitarbeiter in Vintl tätig sein.
Bisher hat das Großunternehmen Loacker die Trockenmilch zur Herstellung von Cremen und anderen Süßprodukten aus fernen Regionen ankaufen müssen: Mit dem eigenen Werk in Vintl setzt man zum einen auf Regionalität. Zum anderen möchte man auf diese Weise auch die Qualität der Produkte steigern. Mit dem Milchhof Brixen ist man so eine naheliegende Symbiose eingegangen. „Für uns alle“, sagt Dejakum, „ist dies eine große Herausforderung. Aber wir haben starke Partner und fühlen uns gut gerüstet.“
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Kommentare (29)
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andreas
Sehr gut, wenn Unternehmen wieder in Südtirol investieren und nicht in Osttirol, wo sie hoch subventioniert werden.
Trockenmilchprodukte sind in China der Renner, da durch Lebensmittelskandale, wo einige Babys gestorben und Unternehmer deshalb hingerichtet wurden, wenige mehr den chinesischen Produkten vertrauen.
Teilweise wurden vor ein paar Jahren die Bestellungen in Deutschland limitiert, da es zu Lieferengpässen kam.
besserwisser
es ist aber wahnsinning dass ohne auflagen mitten ins tal hineinbetoniert werden darf. ein privater dürfte so was nie, die ganze einfahrt ins pustertal wird veschandelt….
nachhaltig ist was anderes
andreas
In der Nähe der Autobahn ist schon mal gut, Auflagen gab es gewiss und ist nicht Mühlbach der Eingang zum Pustertal?
Allen recht machen geht nun mal nicht, ob es stört, kann ich aber nicht beurteilen, bin noch nicht daran vorbeigefahren. Auffällig sind im Pustertal eher die Erdbeeren.
besserwisser
@andreas:
1. An allererster Stelle steht die Information, dann kann man mitreden
2. Lokalaugenschein, dann kann man das mit geschultem Auge sehr gut sehen
3. Deine Aussage ist wie üblich widersprüchlich: du bist nich vorbeigefahren willst aber mitreden? Du schreibst es ist in der Nähe der Autobahn und das ist gut so. Aber es nicht der Eingang zum Pustertal?
andreas
1) Von was schreibst du? Jeder Bau hat Auflagen.
2) Wie geschrieben, hab es nicht gesehen.
3) Mühlbach ist vor Vintl, jedenfalls war es so, als ich das letzte Mal vorbeigefahren bin. Als Eingang vom Pustertal wird üblicherweise Mühlbach genannt, aber du siehst es wohl anders.
leser
Anderle
du redest wieder kompletten blodsinn
Trockenmilchproduktion ist eine alternatuve zur milchüberproduktion, also um den EU überproduktionsstand in den griff zu bekommen, diese trocjenmilch wird dann über clevere subventuonsförderungen beispielsweise nach afrika abgesetzt, dueses system gibt aber dem milchbauern keinen mehrverdienst im gegenteil
Im falle von der neuanlage in vintl ist nicht klar, welche produktionslinie da angepeilt wird, auf jeden fall ist pulvermilch nicht der ruchtuge weg auf qualitätsverbesserung eines produktes, industriell gesehen ist wohl eher das gegenteil zu vermuten, pulvermilch stellt einen von diversen grundrohstoffen dar in der lebensmittelproduktion , zum beispiel in der keksproduktion, jiogurtproduktion und viele andereaber vielfach werden due pulvermilch noch mit zusätzen gestreckt, deren geschmaksverstärker, aromastoffe usw nichts mit naturprodukten zu tun hat,
Es ist lobenswert, wenn firmen in sudtirol investieren, aber man sollte auch ein wenig realistisch bleiben znd auch die nachteile sehen, das kännte auch sein die art der arbeitsplätze die entstehen, oder freut es dich, dass du einen arbeitsplatz beim säcjeabfullen bekommst oder deine frau oder tochter
Achja du bist ja nicht verheiratet und ohne kinder und deine mama in der wohlverdienten pension, von daher kannst du alles loben,weil es ja an dir vorbeigeht
Ja ja das kurzsichtige anderle
Übugens schonbwieder gibt esbdie mastfförderung also bettelnb
andreas
@kurt + yannis
Habt ihr beiden eigentlich einen Dachschaden?
Vom Thema keine Ahnung, subventioniert wird überall, bzw. die Österreicher weit mehr als die Südtiroler und natürlich bringt niemand mit der Kutsche das Rohmaterial.
ostern
@Andreas
Halt mal! Lt. Bericht bei den Tagungen in der EURAC, bekommen die
Bauern in Österreich weit weniger Beiträge als in Suedtirol. Zudem müssen
sie dann auch die Steuern zahlen wie jeder andere Bürger in Österreich.
Was allerdings hier in Südtirol NICHT der Fall ist.
Zuerst überlegen dann schreiben , bitte!
andreas
Informiere dich mal, zu welchen Konditionen sich Unternehmen wie Loacker in Osttirol angesiedelt haben, die Steuern der Bauern waren nie das Thema.
Wobei ich es gut finde, dass unsere Milchbauern über 50 Cent bekommen, dafür zahl ich gerne Steuer und ich es nicht gut finde, wenn die Tirolmilch für nicht mal 1 Euro verscherbelt wird, keine Ahnung, was da für den Bauer bleibt.