Doppelpack

Und dann kommen die Filme der Könner alle zugleich ins Kino, und die Wahl wird schwierig.

Paolo Virzì ist einer der zur Zeit interessantesten italienischen Regisseure (Il capitale umano, La pazza gioia), der Iraner Asghar Farhadi hat schon zwei Oscars. Farhadis „Offenes Geheimnis“ war heiß erwartet, Virzìs „Notti Magiche“ waren dies auch. 

Der italienische Film startet mit einem temporeichen, überraschenden Auftakt, der an Sorrentinos „La Grande Bellezza“ erinnert. Danach erzählt er von drei Jugendlichen, die in den 1990er Jahren versuchen, in Roms Filmbranche Fuß zu fassen und es mit selbstverliebten, mittellosen, alten Männern zu tun bekommen. Bei Farhadi hingegen steht eine spanische Großfamilie im Vordergrund, die sich zu einer Hochzeit trifft und in einen Entführungsfall gerät. Dieser setzt in nur wenigen Tagen alle Gewissheiten außer Kraft. 

Beide Filme beginnen viel versprechend, sind handwerklich gut gemacht, und beiden geht unterwegs etwas die Luft aus. Die filmische Atemnot ist aber nicht ganz so schlimm, denn beide Filme bleiben einen Kinobesuch wert. Dies einmal wegen der Schauspielenden, aber auch wegen einzelner Bilder, der raffinierten Montage oder wegen der Musik (Virzì). 

Deshalb ist es wohl am besten, beide Filme zu besuchen. Das tut dem Kino gut, und dem Geldbeutel tut es nicht sonderlich weh.

„Notti Magiche“ (IT 2018), 125 Min., Regie: Paolo Virzì. Sehenswert

„Todos lo saben“ Tutti lo sanno (ES/FR 2018), 132 Min., Regie: Asghar Farhadi, Bewertung: Sehenswert

Was es sonst noch gibt: 40 Jahre Filmclub (heute 11h) „Das Wunder von Mals“ (SA, SO, Kaltern), „Überall wo wir sind“ (docu.emme Meran, MI 20.30h),  „Die Südtiroler Weinfrauen“ (MI BZ 20.30h)