Streik bei der SASA
Am Dienstag, 20. November, ist das Personal des Busunternehmens SASA zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Die Gründe.
Die Mitglieder des Betriebsrats der Transportgewerkschaft des AGB/CGIL haben am 20. November einen 24-stündigen Streik bei der SASA ausgerufen, um „gegen den Anstieg der Turnusstunden und für Neueinstellungen zu protestieren.“
„Nachdem in den letzten drei Jahren die Turnusse ständig ausgeweitet wurden, hat der Betriebsrat nun auch bei den November-Turnussen erneut einen Anstieg der Arbeitsstunden feststellen müssen. Da die Vorschläge und Hinweise des Betriebsrats keinerlei Beachtung finden, bleibt der Streik das letzte Mittel, um die Betriebsleitung zum Umdenken zu bewegen“, so die Generalsekretärin der FILT/CGIL, Anita Perkmann.
Die Transportgewerkschaft des AGB/CGIL erklärt, dass die Beschwerden von Seiten der Busfahrer zunehmen: „Die Mitarbeiter sind enttäuscht und erzürnt über die leeren Versprechungen der Betriebsleitung, die zum wiederholten Male nicht eingehalten wurden. Die Arbeitsbedingungen werden von Monat zu Monat schlechter und immer mehr Busfahrer kündigen. Dies beunruhigt den Betriebsrat sehr“, betont die Generalsekretärin der FILT.
Perkmann weiter: „Der Betrieb gibt zu, nicht ausreichend Busfahrer zu finden und unterbesetzt zu sein. Die Arbeitsbedingungen verschlechtern, ist allerdings keine Lösung. Dadurch riskiert man, dass auch noch die wenigen Neuen davonlaufen. Bei den alles andere als üppigen Einstiegsgehältern von knapp 1.300 Euro ist das auch kein Wunder.“
Laut der FILT CGIL/AGB gibt es eine Vielzahl an Problemen bei den Turnussen. Die Sekretärin der FILT erklärt, dass die Fahrtzeiten vieler Linien seit Jahrzehnten mehr oder weniger dieselben geblieben sind, und dies trotz des Anstiegs der Haltestellen und der Fahrgäste.
Ein Aspekt, der sich zudem negativ auswirke, seien die Bordcomputer, die die Busfahrer dazu anhalten, die Fahrten immer zügiger durchzuführen. „Dies führt nur zu erheblichem Stress und Hektik, die vielgelobte Qualität des Dienstes bleibt dabei komplett auf der Strecke“, so Perkmann.
Auch der Beruf des Busfahrers werde dadurch zu einem Stressfaktor. „Er macht krank“, fasst die Sekretärin die Situation zusammen und pocht auf paritätische Kommissionen, die gemeinsam mit dem Betriebsrat die Fahrtzeiten prüfen.
Ein weiteres Problem seien die fehlenden Pausen, die es nur mehr „theoretisch“ gebe. „Die zu kurzen Fahrtzeiten verursachen ständige Verspätungen, die die Pausen an den Endstationen einfach schlucken und den Busfahrer so eine kurze Erholung unmöglich machen“, erklärt Perkmann.
Besorgt ist der Betriebsrat auch über die Zunahme der Arbeitsstunden. „Ein Busfahrer sollte eigentlich 39 Stunden pro Woche arbeiten, d.h. 6,30 Stunden, in sechs Tagen. Tatsache ist, dass die Fahrer der SASA alle mehr arbeiten. Turnusse mit sieben und auch acht Stunden sind inzwischen keine Seltenheit und das bei nur einem Ruhetag pro Woche“, klagt die Filt CGIL-AGB an.
Anita Perkmann betont: „Ein Verkehrsbetrieb ist verpflichtet, die Stunden auszugleichen, indem er zusätzliche Ruhetagen gewährt oder erleichterte Turnusse einbaut. Mit der Ausrede, dass Fahrer fehlen, wird dies nicht ausreichend gemacht. Für die Betriebsleitung ist dies sicher ein Geschäft. Dies darf aber nicht sein, denn zum einen steht dies in Widerspruch zum Kollektivvertrag, zum anderen werden alle Busfahrer so gezwungen, Überstunden zu machen und dies obwohl Überstunden im Transportsektor eigentlich nur auf freiwilliger Basis gemacht werden sollten.“
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