Noch immer evakuiert
Zwei Gebäude mussten beim schweren Unwetter in Brixen evakuiert werden. Die Familien können auch nach einer Woche noch nicht in ihre Häuser zurück.
von Erna Egger
Die Bewohner des Hauses im Hartmannsweg Nr. 17 in Brixen sowie des unterhalb gelegenen Gebäudes in der Cesare-Battisti-Straße werden noch lange an die Nacht vom 29. auf 30. Oktober zurückdenken.
Um 5.30 Uhr unterschwemmten Wassermassen die Terrasse im Hartmannsweg, eine Stützmauer brach ein, der Hang rutschte ab. Das Material blockierte den Eingang eines darunterliegenden Gebäudes in der Cesare-Battisti-Straße und verwüstete den dortigen Garten.
Beim Balkon des Hauses im Hartmannsweg taten sich Sprünge auf. Ansonsten sind beim Gebäude keine weiteren Schäden festzustellen.
Die Bewohner beider Häuser wurden evakuiert: Beim oberen Gebäude sind vier Personen, im unteren ein Ehepaar wohnhaft.
Die Familien kamen bei Verwandten und einer leerstehenden Wohnung in unmittelbarer Nähe unter.
An den Gebäuden wurden Messgeräte angebracht, die jegliche Veränderung anzeigen. „Beim oberen Haus wurde ein Monitoring durchgeführt, um festzustellen, ob es noch in Bewegung ist. Es wurden auch geologische Probebohrungen gemacht, um die Stabilität des Fundaments zu prüfen“, so der Bürgermeister Peter Brunner.
In den ersten Tagen führten die Wehrmänner alle zwei Stunden Kontrollgänge durch, danach nur mehr alle vier Stunden. Seit Dienstag wird nur mehr alle acht Stunden eine Inspektion bei den Häusern vorgenommen „Es hat sich nichts verändert“, erklärt ein Feuerwehrmann. „Die Bewohner hoffen jeden Tag, wieder in ihr Heim zurückkehren zu dürfen.“
Aber auch nach über einer Woche ist kein Ende der Fremdunterbringung in Sicht.
Die Privaten lassen mittlerweile ein Projekt zur Hangstabilisierung ausarbeiten.
Die Eheleute im Haus in der Cesare-Battisti-Straße haben gute Aussichten, noch innerhalb dieser Woche in ihr Heim zurück zu dürfen.
In diesem Fall ist nicht das Gebäude selbst, sondern der Eingang gefährdet. „Man peilt die provisorische Verlegung des Eingangs an, während der Hang ausgeputzt wird“, so der Bürgermeister.
Die Bewohner im Hartmannsweg müssen sich noch in Geduld üben und entsprechende Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Der Grund für den Wassereinbruch ist noch unklar. „Es muss zuerst die Ursache geklärt werden“, so Brunner.
Das Haus habe sich mittlerweile stabilisiert. „Das ist positiv zu bewerten. Trotzdem kann ich keine Prognose für die Freigabe des Hauses stellen. Die Sicherheit geht vor. Die Statiker und Techniker müssen bestätigen, dass das Haus sicher ist.“
Muss zuerst der Hang stabilisiert werden, dann müssen die Bewohner noch Wochen auf ihre Rückkehr warten. „Das hoffen wir aber nicht. Kurzfristig werden Sicherungsmaßnahmen am Haus gemacht. Wir hoffen, dass diese ausreichen werden, sodass die Evakuierten bald wieder zurückkehren können“, so der Bürgermeister.
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