Schützen schießen gegen Platter

Elmar Thaler
Elmar Thaler glaubt nicht, dass die Stimmenverluste mehrerer Parteien auf die Doppelpass-Diskussion zurückzuführen seien. Auch Paul Köllensperger sei für den Doppelpass.
„Ein denkbar schlechter Wahlanalytiker scheint der Landeshauptmann des Bundeslandes Tirol Günther Platter zu sein“, meint der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Elmar Thaler, in einer Aussendung.
Er bezieht sich dabei auf von der Tiroler Tageszeitung wiedergegebene Aussagen, wonach Platter nun plötzlich gegen die Doppelte Staatsbürgerschaft sei.
„Wer die Frage der Doppelten Staatsbürgerschaft unmittelbar mit dem Wahlausgang in Südtirol verknüpft, denkt entweder zu kurz und geht medialen Opportunisten auf den Leim“, so Thaler.
So gut wie alle Parteien, die bisher im Südtiroler Landtag vertreten waren, hätten bei der letzten Wahl verloren − ganz unabhängig davon, ob sie Befürworter oder vehemente Gegner des Doppelpasses waren. „Einige dieser Gegner des Doppelpasses − unter ihnen der ehemalige Landeshauptmannstellvertreter − sind mittlerweile nicht einmal mehr Mitglied des Südtiroler Landtags“, so der Schützen-Chef.
Gewonnen habe hingegen das Team Köllensperger − dessen Vorsitzender genau einer jener Landtagsabgeordneten war, die sich im November 2017 in einem Schreiben an die Chefs der ÖVP und der FPÖ gewandt hatten, mit der Bitte, die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtiroler in das künftige Koalitionsabkommen der Schwarz-Blauen Regierung in Österreich aufzunehmen. „Mag sein, dass der Wahlsieger jetzt, nach der Wahl, der Frage der Doppelten Staatsbürgerschaft nur mehr marginales Interesse einräumt − es bleibt aber ein Herzensanliegen vieler heimatverbundener Südtiroler“, so Elmar Thaler.
Landeshauptmann Platter verprelle mit seinem Vorstoß viele Österreich- und Tirol-freundliche Kräfte in Südtirol. „Das ist sehr schade und hätten wir von ihm nicht erwartet“, so Landeskommandant Thaler.
Noch im Jahr 2014 habe Günther Platter bei der Gedenkrede in Meran angekündigt, dass man mit ihm einen sehr verlässlichen Partner in Sachen doppelter Staatsbürgerschaft haben werde. „Wie man sieht, ist die Überzeugung von Politikern je nach tagesaktuellen Ereignissen vergänglich und austauschbar – ein Umstand, den sich die Wählerschaft, wie in Südtirol vorgeführt, stets vor Augen halten sollte“.
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