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„Wirklich große Sache“

HC Bozen: Erfolg in der CHL

Der HCB Südtirol hat sich für das Achtelfinale der Champions Hockey League qualifiziert und gehört somit zu den besten 16 Teams in Europa. Trainer Kai Suikkanen über den historischen Erfolg.

Tageszeitung: Herr Suikkanen, der HC Bozen gehört nun offiziell zu den besten 16 Teams in Europa. Können Sie das glauben?

Kai Suikkanen: Nein, eigentlich nicht ganz. Das ist eine wirklich große Sache. Eine große Sache für die Mannschaft, für die Fans, für Bozen und für das italienische Eishockey. Das hat noch niemand zuvor erreicht. Jeder hat vor Beginn der Gruppenphase gesagt, dass wir keine Chance haben, weil ein finnisches Team und ein schwedisches Team mitspielen. Aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können.

Wie haben Sie das Team auf diese schwere Aufgabe in der Champions Hockey League vorbereitet? Was haben Sie den Spielern gesagt?

Das wichtigste ist das Training. Wir trainieren genauso, wie wir spielen wollen. Und schön langsam kommen wir auch da hin. Das hat man schon im Spiel gegen Dornbirn gesehen. Dornbirn ist eine gute Mannschaft und wir haben gut gespielt. Wir hatten einige gute Spiele, aber manchmal vergessen wir, wie wir spielen wollen. Das ist sicher unsere Schuld. Vielleicht sagen wir es nicht deutlich und klar genug, aber wir verbessern uns stetig. In der EBEL sind wir mittlerweile auf dem zweiten Platz und in Europa sind wir unter den besten 16 Teams, das heißt, es läuft momentan nicht so schlecht. Aber wir können es mit Sicherheit besser machen.

Sie haben es angesprochen: Viele haben Ihnen das Vorrundenaus prophezeit. Haben Sie es von Anfang an für möglich gehalten, in das Achtelfinale einzuziehen?

Wie gesagt, wussten wir, dass wir gegen ein finnisches und ein schwedisches Team spielen müssen. Wir haben dem Team von Anfang an gesagt, dass wir eine Chance haben, aber auch klar gesagt, dass wir auf dem bestmöglichen Level spielen müssen. Wenn wir nicht alles gegeben hätten, hätten wir keine Chance gehabt. Alle wussten also, dass sie ihre Bestleistung abrufen müssen. Und das ist uns gelungen. Wir haben das finnische Team zwei Mal geschlagen und die Schweden ein Mal. Niemand kann sagen, dass wir nur Glück hatten, denn Glück hat gar nichts mit Eishockey zu tun. Wir waren einfach nur gut genug.

In der EBEL liegt der HCB Südtirol auf dem zweiten Platz – obwohl es im Sommer erneut einen totalen Umbruch gab. Sie sagen, sie können vieles besser machen. Ist die Meisterschaft wieder möglich?

Unser Ziel ist es, unter die besten Sechs zu kommen, damit wir uns für die Pick-Round qualifizieren. Das ist das einzige Ziel, das wir haben. Wir reden nicht über Play-offs oder gar über die Meisterschaft. In den ersten 40 Spielen in der Regular Season müssen wir unter die besten Sechs kommen, danach können wir über die Pick-Round, danach über die Play-offs und dann über die Meisterschaft sprechen. Wir müssen aber immer Tag für Tag, Spiel für Spiel und Schritt für Schritt denken. Einfach so erreicht man gar nichts. Wenn wir zu weit nach vorne schauen, vergessen wir das, was heute ist. Heute ist der wichtigste Tag im Leben eines jeden. Man darf nicht an morgen denken, man muss heute etwas tun.

Bis jetzt scheint es gut zu laufen. Was kann noch besser laufen?

Jeder kann sich verbessern: Trainer, Team, jeder kann besser werden, damit wir unser Spiel perfektionieren, aber der Start war gut. Das muss man anerkennen.

Wen hätten Sie gerne im Achtelfinale als Gegner? Würden Sie als Finne gerne wieder nach Finnland reisen?

Das ist mir egal, ich weiß gar nicht, auf wen wir treffen könnten. Aber das ist auch egal, ich denke nur an meine Mannschaft und an unsere Spiele. Der, der uns pickt, gegen den müssen wir spielen. Ich habe darauf ohnehin keinen Einfluss. In Finnland waren wir auch schon einmal, deshalb muss auch das nicht sein.

Interview: Markus Rufin

 

 

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