„Verunglimpfte Namen“
Die Plattform Heimat der SVP beklagt Ortsnamen-Kreationen von Touristikern wie „Merano“ – und den Beibehalt von Namen wie Keplero oder Lutero.
von Heinrich Schwarz
Der Mensch gewöhne sich an fast alles, „es gibt aber Dinge, Ereignisse, Erscheinungen, Darstellungen, Benennungen, an die will und kann man sich nicht gewöhnen. Für uns gehört dazu die Verunglimpfung von Namen, insbesondere wenn es um Eigennamen und Ortsnamen geht“, heißt es von der Plattform Heimat, eine patriotische Bewegung innerhalb der SVP.
„Bei den Ortsnamen“, so Sprecher Michael Epp und Landtagskandidat Martin Federspieler, „hat sich in letzter Zeit die Tendenz bei den Touristikern – und wohl nicht nur – ausgebreitet, dass man aus Gründen der Einfachheit, der Unverwechselbarkeit oder vielleicht sogar der Bequemlichkeit Kreationen entwickelt hat, die irgendwann gewohnheitsmäßig bleibend sein könnten.“ Als Beispiele nennen sie „Merano“ (siehe Bild) und „Barbian.o“.
„Fast schon vergessen ist dagegen die Keplero-Straße in Bozen oder der Lutero-Steg in Meran“, erklären Epp und Federspieler weiters.
Die Plattform Heimat betont: „Nun mag jemand Kulturbeflissenes auch sagen, dass die Verwendung der Übersetzungen Keplero und Lutero in Italien bis in die Neuzeit üblich war, aber in unserer Zeit ist es für kulturhistorisch bewusste und sensible Menschen selbstverständlich geworden, dass man nur mehr die wirklichen Eigennamen verwendet – zumal in unserem Land, das allerdings auch schon lange darauf wartet, dass die Amba-Alagi-Straße in Bozen endlich durch eine Hannah-Arendt-Straße ersetzt wird.“
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