Der Tanz der Ahnen
Straßen-Performances der beiden Südtiroler Tänzerinnen Elisabeth Ramoser und Stefania Bertola als Begegnung mit zwei Kontrabassisten machten in den letzten Tagen im Zentrum Merans und Lanas Lust auf mehr Tanz. Diesen bietet in vielfältiger Form das 13. Festival Alps Move ab Freitag 5. September in Lana.
Inhaltlich beschäftigt sich Alps Move in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit den Ahnen und den Ursprüngen des Menschen. Hinter der Initiative steht die Südtiroler Tanzkooperative. Doris Plankl, Alps-Move-Koordinatorin: „Ein anderer Blick, ein tanzender, ein bewegter, auf unsere Ursprünge ist vielleicht gerade in unseren Zeiten nötiger denn je, „schließlich leben wir in bewegten Zeiten und letztlich sind alle Menschen letztlich Migranten“.
Konsumgier und Überlebenstrieb haben das Eröffnungsstück „Strive“ (Gier) der Grödnerin Anastasia Kostner inspiriert. Diese Produktion der Meraner Tanzschmiede bildet am Freitag in Lana den Festival-Auftakt um 20 Uhr im Raiffeisensaal. Außerdem gibt es mit „Ertza“ eine Gastproduktion aus Spanien zu sehen, die von der Begegnung zweier wildfremder Menschen erzählt, die eine gemeinsame Passion verbindet. Für die Qualität der Arbeit bürgt der hervorragende baskische Choreograph Azier Zabaleta, der selbst schon als Tänzer in Lana zu sehen war. Im Gegenzug war bereits eine Südtiroler Produktion im späten Frühjahr in Bilbao zu sehen.
Am Samstag, 6. September, folgen mit Sabine Raffeiners „Die ewige Gegenwart“ mit Laura Andrian, Silvia Greghi, Eleonora De Maio und Tania Ottavi auf der Bühne. Sabine Raffeiner zu ihrem Stück: „Der Mensch ist vielleicht das einzige Lebewesen, das alle drei Zeit-Dimensionen gleichzeitig lebt: die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Dieser dreidimensionale erzählende Mensch ist heute in Gefahr. Die digitale Welt stellt eine ständige Beanspruchung unserer Sinne dar, wir sind immer erreichbar und in Echtzeit zu einer unmittelbaren Stellungnahme aufgefordert.“
Den zweiten Teil des Abends gestaltet Rixa Rottonaras Duo „Out of home“. Es verhandelt mit Hilfe des zeitgenössischen Tanzes die eigene unsichere Identität und die eigenen Wurzeln, sobald es zur Begegnung mit einer neuen Gesellschaft und deren Vorurteilen kommt.
Beide Stücke sind Uraufführungen und ebenfalls um 20 Uhr im Raiffeisensaal Lana.
Das Festival setzt am 25. Oktober fort im Meraner Stadttheater und wandert im November nach Bozen und Gröden.
Infos und Tickets: www.alpsmove.it/[email protected]
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