Die Eventmasche
„L’amica geniale“ lockt als überteuerter Kinoevent und bleibt verzichtbar.
von Renate Mumelter
Es gibt sogenannte Events, die man sich im wahrsten Sinn des Wortes sparen kann. Wenn am 1. und 2. Oktober eine Teilverfilmung von Elena Ferrantes Bestsellern im Kino angeboten wird, empfiehlt es sich, in einen den anderen besseren und günstigeren Filme zu gehen, beispielsweise am Donnerstag zu den kostenlosen Vorstellungen der Filme aus der Settimana della critica.
„L’amica geniale“ und die Folgeromane waren zwar leicht zu lesen, im Kino taugen sie nicht viel. Die Verfilmung ist als vielteilige TV-Serie konzipiert. Die ersten zwei Folgen waren bei der Mostra del Cinema in Venedig zu sehen. Ich war dabei, weil ich grad da war und weil ich das erste Ferrante-Buch als angenehm empfunden hatte. Mit der TV-Produktion war’s anders. „Sehr klassisch gemacht, Kulisse wirkt wie Kulisse. Die Mädchen sind ganz nett, wirken aber unecht, irgendwie gestylt, die Kleider wie vom H&M. Ich gehe vor dem Ende. Und hab dann keine Lust mehr ein weiteres der Bücher zu lesen“, hatte ich mir nach der Premiere aufnotiert. „L’amica geniale“ ist nur am 1. und 2. Oktober im Kino zu sehen und das zu einem Eintrittspreis von 12 Euro. Sieht ganz so aus, als wollten die Verleiher im Vorfeld abkassieren. Danach kommt eh alles im TV. Normalerweise plädiere ich immer für die große Leinwand, in diesem Fall nicht. Es gibt derzeit wesentlich Besseres im Programm.
L’amica geniale (IT/BE 2018), 120 Min., Regie: Saverio Costanzo. Bewertung: Nicht sehenswert
Was es sonst noch gibt: „Monika Hauser – ein Porträt“ (MI), „Tumbbad“, „Bete Blondes“ (beide DO bei freiem Eintritt, Settimana della Critica, VE), „Blackkklansman“, „Girl“, „Gundermann“, „Mackie Messer“
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.