Heiliger Paul
Die Landtagsabgeordneten wettern gegen das „meinungslose Team Köllensperger“ und die „inkompetente Lega“.
Andreas Pöder nutzte die Debatte zu den Autonomie-Gesetzentwürfen, um einen bösen Seitenhieb gegen das „Team Köllensperger“ auszuteilen. Ohne den Namen des seit Wochen abwesenden Abgeordneten Paul Köllensperger explizit zu nennen, verstand jeder der anwesenden Volksvertreter, gegen wen sich die Kritik richtete. Der BürgerUnion-Chef zog zunächst gegen die „Meinungslosigkeit“ einiger Mitbewerber bei den Landtagswahlen vom Leder:
„Ich war erst kürzlich auf einer Podiumsdiskussion, da fiel mir auf, wie sich ein paar Kandidaten ständig davor drückten, zu den Themen klar Stellung zu beziehen. Stattdessen hörten sie sich einfach die Redebeiträge der anderen Teilnehmer an und warteten ab, wie das Publikum darauf reagierte, um sich dann selbst dementsprechend zu äußern“, erinnerte sich der Abgeordnete der BürgerUnion. Das „Team Köllensperger“ hat es bislang verabsäumt, ein konkretes Programm für die Landtagswahlen vorzulegen, obwohl der Ex-Grillino dieses schon vor Wochen angekündigt hatte.
Pöder kritisierte weiters auch die Tatsache, dass sich bestimmte Parteien schon jetzt, Wochen vor dem eigentlichen Urnengang, als sicherer Bestandteil der neuen Landesregierung sehen würden. In Richtung des Landeshauptmanns, der – bildlich passend – in dem Moment ganz alleine auf der Regierungsbank saß, führte Pöder aus: „Es sieht so aus, als würden von der aktuellen Landesregierung nur mehr Sie (Arno Kompatscher, A.d.R.) übrig bleiben. Alle weiteren Mitglieder der Regierung werden von den selbsternannten Saubermännern gestellt, die schon jetzt seliggesprochen wurden und nur noch darauf warten, am 21. Oktober von den Wählern heiliggesprochen zu werden.“
Dem Landeshauptmann gefiel Pöders Einwand so sehr, dass er kurzerhand mit einem Finger einen Heilgenschein über den eigenen Kopf nachzeichnete.
Auch Riccardo Dello Sbarba von den Grünen wetterte gegen die politische Konkurrenz bei den Landtagswahlen. Er pickte sich eine Aussage von Elena Artioli aus dem TAGESZEITUNG-Interview heraus und beanstandete wörtlich die Kompetenzlosigkeit und die fehlende politische Erfahrung der Südtiroler Lega-Vertreter. Zudem wies er darauf hin, dass einige der Leghisti auch nicht davor zurückschrecken würden, sich mit Mussolini-Gadgets und anderen faschistischen Symbolen ablichten zu lassen. Der Landtags-Wahlkampf wird also schmutziger. (mat)
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Kommentare (19)
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leser
Pödwr, wenn das deine strategie ist, dass du köllensberger meinungslosigkeit vorwirfst, um ein argument zu zaubern, dann lieferst du höchstens einen grund mehr wie überflüssig du due letzten 25 jahre i
Landtag warsd
Jetzt spannst du sogar die frauen ein um dir dir nötigen stimmen zur neuwahl zu sichern, schickst ein paar aufgeschäuchte mitstreiter nach trient und du selber leuchtest durch abwesenheit
Im gegensatz zu dir lügt kollensberger nicht und veräppelt den einzelnen nicht
andreas
Keine Meinung äußern kommt manchen Wählern aber entgegen, da es denen gar nicht um das wie, sondern darum geht, dass es „anders“ gemacht wird.
Ganz im Sinne von Thomas de Maizière „Ein Teil dieser Antworten würde Bevölkerung verunsichern“ 🙂 🙂
Komplexe Probleme auf den Satz „wir machen es besser“ herunterzubrechen, scheint Mode zu sein.
leser
Andreas du verdrehst wieder alles de meziere war ein typischer parteisoldat, der das verkündet hat was die zentrale wollte, deshalb hat auch die deutsche politik volle scheise
Aber was hat das mit unseren pappenheimern gemeinsam
Du solltest dafür um bei uns zu bleiben hampelmänner wie mussner oder stocker marthi nennen, dank wärden mehr mitkommen
andreas
@leser + kurt
Ihr könnt meinem Kommentar weder inhaltlich folgen, noch haben eure wirren Texte etwas mit dem zu tun, was ich geschrieben habe, also wie üblich.
Unbestätigten Gerüchten zufolge, haben alle Teamköllensperger, wie nennt man die eigentlich, ein Schweigegelübde vor dem Messias ablegen müssen, gut, die Gerüchte stimmen nicht, das habe ich mir gerade erfunden. 🙂 🙂
guyfawkes
@andreas
Der Vergleich passt aber wirklich nicht:
De Maizière bezog sich auf eine nicht näher definierte aber anscheinend konkrete Gefahr für die Bevölkerung (Absage Fussball Länderspiel).
andreas
Bezog sich darauf, dass würde Team Köllensperger Stellung beziehen zu Sanität, Flughafen, Impfung, Migranten, Tourismus, Fahrverbote, Doppelpass, usw., sie den Nimbus des Allheilmittel verlieren würden.
Jeder klare Standpunkt zu einem Thema, verschreckt einen Teill der Wähler.
Für den Flughafen sein, würde sie z.B. viele Stimmen kosten, gegen den Flughafen sein weniger, doch es würde auch zusätzlich Wähler aus der Wirtschaft etwas skeptischer werden lassen.
guyfawkes
Ja schon klar – ungefähr so wie Frau Merkel (vormals als Klimakanzlerin bekannt) seit einigen Jahren wurstelt. Nirgends festlegen.
Dieses politische Nicht-Stellung-beziehen kann man aber nicht mit der Aussage von De Maziere vergleichen, die eben im Zusammenhang mit einer Terrorgefahr geäussert wurde.
leser
Du bisch ein volltrottel der womöglich koschtn von der mama no leb
morgenstern
Speziell für den Kampf um die prall gefüllten Futtertröge wäre ich dafür dass man das Faustrecht vorübergehend wieder einführt.
pingoballino1955
Geht bei der Redaktion der Südtiroler Tageszeitung jetzt VOR den Wahlen ein anderer Wind???Kenne Euch so nicht,schade!