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„Ich habe weiter Hoffnung“

Alex Schwazer erklärt im Interview mit der TAGESZEITUNG seine Komplott-Theorie. 

Tageszeitung: Herr Schwazer, die Ergebnisse des Gerichtsgutachtens sind für sie nicht unbedingt günstig. 

Alex Schwazer: Ja, das stimmt, sie sind alles andere als zufriedenstellend. Doch ich gehe davon aus, dass das Beweissicherungsverfahren damit nicht abgeschlossen ist. Es braucht weitere Untersuchungen, die Verhandlung war, so hoffe ich, nur ein Übergang und nicht der Endpunkt. 

Gutachter Marco Vincenti geht davon aus, dass Sie entweder in Mikrodosen Testosteron für eine Woche oder einmal kurz vor dem Test am 1. Jänner eingenommen haben. Was sagen Sie dazu?

Er übernimmt die Vorgangsweise der Sportjustiz, der den Zeitraum für die Einnahme immer vom vorangegangenen bis zum nächsten negativen Test hernimmt. Der Gutachter hat aber auch gesagt, dass mein Ergebnis kompatibel mit einer Einnahme war. Mehr nicht. 

Ihre Verteidigung hat nun beantragt, im Gutachten auch den Abbau der DNA-Konzentration der hundert Probanden testen zu lassen. Was soll das bringen?

Der zeitliche Verfall spielt bei meiner Probe eine entscheidende Rolle. Lago hat bei den hundert Personen ausschließlich mit frischem Urin gearbeitet, während meiner bereits über zwei Jahre alt ist. Es muss also festgestellt werden, wie schnell der Abbau der Konzentration in 90 Tagen, so wie von uns beantragt, vor sich geht. Damit kann dann erklärt werden, warum bei mit der Unterschied in der Konzentration zwischen A- und B-Probe beinahe viermal so groß ist. 

Glauben Sie, dass sich damit eine Manipulation tatsächlich nachweisen lässt?

Ja, davon bin ich überzeugt. Es ist ja so, dass meine A-Probe viele Monate vor der B-Probe, deren Herausgabe das Kölner Labor ja zunächst verweigert hat, übergeben worden ist. Während dieses Zeitraums, so unsere Theorie, musste, wie bei der A-Probe, Urin von mir aus einer anderen im Labor Kölner gelagerten Probe zugesetzt worden, um eine Manipulation zu vertuschen. Dadurch lässt sich der große Unterschied bei der DNA-Konzentration zwischen A- und B-Probe erklären. Für sein Experiment hätt Gutachter Giampietro Lago allein Urin von Personen heranziehen sollen, die mein Alter haben und ebenfalls Athleten sind. Und Urin, das am Morgen, nicht am Abend entnommen worden ist. 

Interview: Thomas Vikoler

LESEN SIE DIE HINTERGÜNDE ZUM PROZESS IN DER PRINT-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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