„Wo steht Kompatscher?“
Das Thema Doppelpass sorgt im römischen Außenministerium für Irritation. Die STF fordert nun LH Kompatscher auf, Farbe zu bekennen.
Das italienische Außenministerium hat die Pläne Österreichs zur Einführung der Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler als „unangebracht“ bezeichnet.
In einer diplomatischen Note an das Wiener Außenministerium hat Außenminister Enzo Moavero Milanesi am Freitagabend gegen die Initiative protestiert. Milanesi schreibt, es sei sonderbar, dass die östereichische Regierung, die den EU-Ratsvorsitz innehat, Uneinigkeit schüre in einer Zeit, da es bereits eine EU-Staatsbürgerschaft gibt.
Indes fordert die Süd-Tiroler Freiheit LH Arno Kompatscher auf, klar Position zu beziehen.
Sven Knoll schreibt am Samstag in einer Aussendung:
„Nachdem die Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft erneut zu Polemiken führt, ist es nun notwendig, dass sich Südtirol hinter Österreich stellt und auch Landeshauptmann Kompatscher unmissverständlich zum Ausdruck bringt, dass man die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler offiziell wünscht.
Ein großer Teil der Polemiken ist darauf zurückzuführen, dass die Parteien und Journalisten in Italien schlecht informiert sind. Viele wissen nicht, dass Österreich nur deswegen die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtiroler ermöglichen möchte, weil die Mehrheit (!) der Abgeordneten des Südtiroler Landtages die österreichischen Regierungsparteien darum ersucht haben.
Umso wichtiger ist es daher, dass nun auch Landeshauptmann Kompatscher endlich der italienischen Regierung deutlich signalisiert, dass Südtirol die doppelte Staatsbürgerschaft offiziell wünscht und Österreich in der Umsetzung unterstützt.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (32)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
imago
Es scheint als ob der LH hier nicht richtig Stellung beziehen will und alles mit der Begründung abtut dass es noch lange Zeit brauche. Die Italiener haben ihrerseits allenfalls nicht lange gefloskelt als sie damals ihrer Minderheit in Istrien dasselbe gewährt haben un heute regen sie sich auf, typisch alla italiana.
besserwisser
als lh muss er sich nicht vom herrn knoll die themen servieren lassen. die sollten doch mal die eigenen vorzüge anpreisen statt ständig anderen ans bein zu pinkeln…
sepp
du man woas jo wos er für Meinung hot jetzt vor die wahlen hot er und die lachnummer amol abissl angsprochen des Thema zum stimmen fang donoch isch des denen sowieso egal
perikles
Wenn der Knoll ernsthaft am Doppelpass interessiert wäre, würde er in dieser heiklen Angelegenheit nicht so öffentlichkeitswirksam nach vorne preschen. Für manche Dinge brauchts diplomatisches Fingerspitzengefühl, denn diese Dinge werden nicht in den Medien sondern hinter den Türen der Regierungspaläste entschieden. Also sollte Knoll den Doppelpass nicht für ein paar Wählerstimmen aufs Spiel setzen.
perikles
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-09/suedtirol-oesterreich-italien-doppelte-staatsbuergerschaft-streit
adobei
Das ist ein sehr heikles Thema. Die ständigen Äußerungen mancher Politiker schaden dem Vorhaben. Je mehr darüber geschrieben wird, um so heftiger kommen dir Proteste der Gegner. Wer es damit ernst meint, sollte die Diplomatie in Ruhe arbeiten lassen.
asterix
Jaja, bei uns Südtiroler ist das Thema immer heikel. Bei den Italienern in Istrien war es beiweitem nicht so heikel. Reine Italienische Opportunistenmentalität.
imago
http://ricerca.repubblica.it/repubblica/archivio/repubblica/1994/05/14/doppio-passaporto-agli-italiani-di-istria-dalmazia.html