Wolf auf der Plose?
Waren es Wölfe oder Hunde? Bei der Plosach-Alm auf der Plose haben Raubtiere an zwei aufeinanderfolgenden Tagen acht Schafe gerissen oder schwer verletzt.
von Erna Egger
Die Bauern von Afers bei Brixen haben heuer wiederum 100 Rinder, 400 Schafe und 30 Pferde auf die Plosach-Alm aufgetrieben. Die Fläche von 750 Hektar unterhalb des Pfannspitzes, des Gablers und der Plose gehört der Alminteressentschaft, die wiederum im Besitz der Aferer Bauern ist. Ein Hirte beaufsichtigte die 530 Tiere.
Vor wenigen Tagen machte dieser aber eine schlimme Entdeckung: Beutegreifer haben gleich mehrmals ein Massaker in seiner Herde angerichtet.
In der Nacht von Freitag auf Samstag herrschte in Afers regnerisches Wetter, starker Nebel zog auf. Raubtiere starteten einen ersten Angriff auf die dort grasende Herde. Erst am nächsten Tag wurden die Tiere gefunden: Ein Schaf war getötet und angefressen worden, zwei weitere waren schwer verletzt. Das Raubtier hatte ihnen lebend das Fell abgezogen.
„Sie waren übel zugerichtet“, berichtet Heinrich Aukenthaler, Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes. Die Schafe mussten notgeschlachtet werden.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag kehrten die Fleischfresser wieder zurück. Dieses Mal fielen vier Schafe den Beutetieren zum Opfer. „Diese lagen fast auf einer Linie, im Abstand von 100 Metern“, schildert Aukenthaler. Aufgrund dieser Tatsache geht man davon aus, dass ein Rudel gewütet hat.
Nur eines der Schafe war vom Beutegreifer aufgerissen worden, die drei anderen waren mit einem Kehlbiss getötet worden. „Für die Schafe ging es sehr leidvoll zu“, muss Aukenthaler zugeben. „Eine Verfolgungsjagd muss im Gange gewesen sein.“
Schließlich wurde noch am Montag in der Früh ein verendetes Tier gefunden, dass aber bereits tags zuvor getötet worden sein dürfte.
Das Massaker gibt den Amtsvertretern Rätsel auf.
Waren es Wölfe oder Hunde?
LESEN SIE AM MITTWOCH IN DER PRINT-AUSGABE:
Was Jagdaufseher Alois Frener und der Direktor im Amtsdirektor Luigi Spagnoli sagen.
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