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Die erste Fuhre

Es war ein Tag wie kein anderer für die Kellerei Bozen: Am Mittwoch lieferten die ersten Weinbauern ihre Trauben am neuen Standort in Moritzing an.

Diese „erste Fuhre“ markiert den Beginn einer neuen Ära für die Kellerei der Landeshauptstadt, die durch den Neubau einen weiteren, bedeutenden Schritt vorwärts machen wird. Der Premieren-Jahrgang verspricht indes „groß und interessant“ zu werden, prognostiziert Stephan Filippi, Kellermeister der Kellerei Bozen.

2001 schlossen sich die Kellereien Gries und St. Magdalena zur Kellerei Bozen zusammen. Von Anfang an dabei war Kellermeister Filippi. Jahr für Jahr kelterte er die Trauben der über 220 Mitglieder ein. So auch heuer – und doch ist diesmal alles anders: „Es ist ein besonderer Tag für unsere Kellerei. Erstmals in der Geschichte wickeln wir die Vinifizierung an einem einzigen Standort ab – im neu errichteten Kellereigebäude in Moritzing. Das spart Zeit und Wege“, so Filippi.

Auf 20.000 Quadratmetern Fläche kann dort die Ernte aller Mitglieder verarbeitet werden. Den Anfang machten heute die ersten weißen Sorten Ruländer und Sauvignon, die Haupterntezeit im Anbaugebiet in und um Bozen beginnt dann ab Mitte September.

Die Trauben schweben am neuen Standort von oben nach unten: Angeliefert am höchsten Punkt, gleiten sie mihilfte der Schwerkraft etappenweise weiter bis hin zur Lagerung im Keller. Das Ergebnis dieser neuen Produktionsweise sei eine weitere Qualitätssteigerung quer durch alle Wein-Linien.

„Spannende und entwicklungsfähige Weine“

In den Herbst- und Wintermonaten reifen die Weine heran, ab Frühjahr 2019 erreichen die ersten Tropfen, die vollständig am neuen Standort hergestellt wurden, den Handel: „Wir erwarten uns einen großen und interessanten Jahrgang, der in puncto Beerengewicht und Erntezeitpunkt vergleichbar ist dem von vor 3 Jahren. Die Zuckergradation ist hoch und auch die Säurewerte sind gut, da unsere weißen Sorten überwiegend oberhalb von 600 Metern Meereshöhe gedeihen“, so Filippi.

Weinliebhaber dürften sich demnach auf interessante Weine freuen.Dass diese Attribute auch auf vergangene Jahrgänge der Kellerei Bozen zutreffen, beweisen die vielen Höchstbewertungen von zahlreichen Weinführern.

Jüngstes Beispiel sind die Traumnoten von Daniele Cernilli alias „Doctor Wine“ in „Guida essenziale ai vini d´Italia 2019“ : Er vergab vor wenigen Tagen 96 Punkte für den Sauvignon Riserva sowie 95 Punkte für den Lagrein Taber 2016. Obendrein kürte er die Kellerei Bozen zur Genossenschaft des Jahres.

Bewertungen wie diese, so weiß man, spielen eine wichtige Rolle für das Renomee einer Kellerei und wirken sich indirekt verkaufsfördernd aus – auf nationaler und internationaler Ebene. Dazu kommen eine Reihe von Messeauftritten das ganze Jahr über, wie etwa kürzlich bei der „International Cool Climate Chardonnay Celebration“ in Niagara (Kanada). Die Kellerei Bozen, die als einzige Kellerei Italiens zur Messe eingeladen wurde, knüpfte dabei Kontakte mit Händlern, Wiederverkäufern und Weinliebhabern aus der gesamten Provinz Ontario, einem Gebiet mit über 13 Millionen Einwohnern.

 

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