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Teures Tirol

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Wo man in Südtirol günstig einkauft – und wo es teuer ist. Der große Preisvergleich.

von Heinrich Schwarz

Tourismus macht teuer. Das beweist ein Lebensmittel-Preisvergleich, den die TAGESZEITUNG mithilfe der neuesten Daten der Landesbeobachtungsstelle für Preise und Tarife durchgeführt hat. Unter den 18 Gemeinden (inklusive Innsbruck und Trient), in denen die Beobachtungsstelle regelmäßig die Preise der wichtigsten Produkte erhebt, scheinen nämlich die Tourismus-Hochburgen Welschnofen und Tirol als teuerste Gemeinden in Südtirol auf. Auch Abtei ist vergleichsweise teuer.

Für den Preisvergleich wurde ein Warenkorb mit 29 der meistverkauften Produkte zusammengestellt. Darunter Brot, Nudeln, Reis, verschiedenes Fleisch, Milchprodukte, Obst, Gemüse und Getränke (siehe Infobox ganz unten mit der vollständigen Einkaufsliste).

Tirol ist mit deutlichem Abstand die teuerste der 18 berücksichtigten Gemeinden. Im sonnigen Dorf oberhalb von Meran kostet der vorgegebene Lebensmittel-Einkauf 81,40 Euro. Laut den Daten der Landesbeobachtungsstelle sind in Tirol vor allem die Preise für Nudeln, Reis, Eier, Olivenöl, Kaffee und Getränke sehr hoch. Gleichzeitig sind laut den erhobenen Preisen aber Brotwaren in der Gemeinde Tirol am günstigsten.

In Welschnofen zahlt man für dieselben Produkte insgesamt 77,37 Euro. Nur die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck ist mit 77,65 Euro etwas teurer.

Im Bereich zwischen 74 und 77 Euro bewegen sich die Gemeinden Sand in Taufers, Abtei, Sarntal und Lüsen. Zwischen 72 und 74 Euro sind für den vorgegebenen Warenkorb in den Gemeinden St. Leonhard in Passeier, Mühlbach, Schlanders und Neumarkt zu berappen.

Aus dem Preisvergleich geht klar hervor: In Südtirols Städten kauft man in der Regel deutlich günstiger ein als in den Dorfgemeinden. Die Beobachtungsstelle berücksichtigt fünf Südtiroler Städte: In Brixen kostet der Beispiel-Einkauf 71,46 Euro, in Bozen 70,62 Euro, in Bruneck 70,26 Euro, in Meran 69,29 Euro und in Sterzing sogar nur 66,37 Euro.

Dazwischengedrängt hat sich aus Südtiroler Sicht nur die Pusterer Gemeinde Pfalzen mit 69,83 Euro, die damit ungefähr dasselbe Lebensmittel-Preisniveau wie die Nachbargemeinde Bruneck hat.

In Sterzing mit seinen 66,37 Euro kauft man mit Abstand am günstigsten ein. Nur Trient kann mit 67,62 Euro halbwegs mithalten. In der südlichen Nachbarprovinz ist das Preisniveau aber allgemein niedriger als in Südtirol.

Was macht gerade Sterzing so günstig?

Im Grunde sind dort die Preise von fast allen 29 untersuchten Produkten unterdurchschnittlich hoch. Am ehesten vom Rest absetzen kann sich Sterzing bei Thunfisch, Grana Padano, Äpfeln, Olivenöl und Getränken.

Der Warenkorb

Die Rangliste wurde anhand der Daten der Landesbeobachtungsstelle für Preise und Tarife erstellt. Die Daten von 16 Südtiroler Gemeinden sowie von den Gemeinden Trient und Innsbruck werden alle drei Monate erhoben. Die vor kurzem aktualisierte Datenbank bezieht sich auf die Preise vom Juni 2018. Dabei hat die TAGESZEITUNG einige Produkte im Hinblick auf einen Lebensmittel-Einkauf realitätsgetreuer gewichtet.

Herangezogen wurden für die Rangliste die Durchschnittspreise der meistverkauften Produkte: Brot, Nudeln aus Hartweizengrieß, Mürbteig-Plätzchen, Reis, frisches Rindfleisch, Salami, Speck, Schinken, Thunfisch in Olivenöl, frische Vollmilch, Joghurt, Grana Padano, Mozzarella, Eier, Zwiebeln, Karotten, Butter, Kartoffeln, Bananen, Äpfel, kaltgepresstes Olivenöl, Zucchini, Kaugummi, gerösteter Kaffee, Fruchtsäfte, Schokoladetafel, Zucker, Mineralwasser, kohlensäurehaltiges Getränk

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