„Es besteht Handlungsbedarf“
Die Buchungsplattform Airbnb ist auf dem Vormarsch. Doch ist eine klare Regulierung des Sektors auf lokaler Ebene überhaupt möglich? Ja, sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger.
von Karin Gamper
Über die Vorgeschichte hat TAGESZEITUNG Online gestern berichtet (siehe https://www.tageszeitung.it/2018/09/02/der-airbnb-aerger-2/). Der Meraner Gemeinderat Christoph Mitterhofer von der Süd-Tiroler Freiheit hat festgestellt: etwa 100 Privatwohnungen werden allein in der Kurstadt über die digitale Buchungsplattform Airbnb touristisch vermietet, weitere 400 sind es in der Umgebung von Meran.
Mitterhofer fordert die Landesregierung mittels Beschlussantrag auf, gleiche Regeln für alle zu schaffen. Demnach sollten auch alle Online-Vermieter ihre Gäste telematisch melden, die Ortstaxe und die Steuern abführen müssen. Dieser Forderung schließt sich auch Kurpräsidentin Ingrid Hofer an, die Airbnb als „große Konkurrenz“ für die Stadthotellerie bezeichnet.
Doch ist eine Regulierung des Sektors auf lokaler Ebene überhaupt möglich?
„Logisch“, behauptet HGV-Präsident Manfred Pinzger. Er stellt klar: „Bei Airbnb handelt es sich um eine moderne Form der Vermietung und dagegen ist nichts einzuwenden, solange die Bedingungen für alle gleich sind“. Ansonsten sei es „unlauterer Wettbewerb“.
Mit der Ortstaxe würden touristische Investitionen getätigt. Es sei nicht richtig, wenn diese nur von einem Teil der Vermieter gestemmt werden müssten und auch die Nicht-Zahler profitieren würden.
„Außerdem wird durch dieses Phänomen vor allem in den urbanen Zonen der Wohnraum für Einheimische teurer bzw. steht gar nicht mehr zur Verfügung“, so Pinzger, der auf Regulierungsbeispiele aus dem Ausland verweist: „Barcelona oder Berlin beispielsweise haben auf Gemeindeebene interveniert“.
Italien sei auf Drängen des Dachverbandes Federalberghi bereits gesetzgeberisch tätig geworden. Die neuen Bestimmungen verpflichten laut Pinzger auch die Vermieter von Privatwohnungen für touristische Zwecke zur Bezahlung der Ortstaxe und zur polizeilichen Meldung ihrer Gäste. „Allerdings fehlen noch die Durchführungsbestimmungen und das kann dauern“, betont der HGV-Präsident.
Dabei bestehe, so Pinzger, „dringender Handlungsbedarf“.
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Kommentare (12)
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andreas
Europa scheint bei jedem neuen Player, mit zweifehaftem Geschäftsmodell, aus dem Silicon Valley, seine eigenen Errungenschaften in Frage zu stellen.
Genehmigungen für Geschäftstätigkeiten und Steuerabgaben bei solchen sind noch nicht veraltet. Diese sollten gefälligst gefordert und durchgesetzt werden.
Airbnb, Uber oder auch Amazon mit seiner Kartellbildung und zweifelhaften Methode, dass Shops aus China die MwSt. nicht abführen, gehören reguliert und wenn nötig in Europa verboten.
carlotta
Aha, der Pinzger jammert also, dass die öffentlichen Abgaben-Ortstaxe nur von den Betrieben gestemmt wird, sei nicht OK!
lieber Herr Pinzger, genau so – nur in einem viiiiiieeeelll grösseren Umfang- geht es uns Pugglern und korrekten Steuerzahlern… wir müssen alles versteuern und uns wird alles verrechnet.. nicht so wie Euch Hotelier , die ihr Schwarzkassieren könnt und dann noch Landesbeiträge- Pugglersteuern- für die Renovierungsarbeiten bekommt!!!!
also von mir aus, können die AirBNBler so weitermachen, vielleicht wird dann endlich aufgehört so scheussliche Hotelungetümer in die Landschaft zu bauen und jammern kuan Personal zu finden….
andreas
Der Frosch und der Skorpion
Ein Skorpion wollte einen Fluss überqueren. Da traf er am Ufer einen Frosch und bat diesen:
„Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!“
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„Wie könnt ich dich stechen, dann gehen wir ja beide unter und müssen beide sterben“, antwortete der Skorpion.
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Kaum sind sie einige Meter geschwommen, spürte der Frosch einen stechenden Schmerz und er schrie: „Jetzt hast du mich doch gestochen. Wir müssen beide sterben!“
Der Skorpion: „Ja, tut mir leid. Aber ich bin ein Skorpion und Skorpione stechen nun mal!“
Persische Fabel
Quelle: https://www.zeitblueten.com/news/der-frosch-und-der-skorpion/
carlotta
Andreas , danke für deine Montagmorgengeschichte.. Sehr liebe von dir.. könntest du mir jetzt hier noch die Metapher erklären, die sich mir nicht ganz erschliesst?
andreas
Du befürwortest Airbnb um die Hoteliere zu schädigen, obwohl es der Gesellschaft durch höhere Mietpreise und Steuerhinterziehung einen Schaden anrichtet.
carlotta
Joooo genau!!!! Die AurBNb sein iatz Schuld wegen hohe Mietpreise und Steuerhinterziehung.
Isch die Steuerhinterziehung ein Privileg von a poor und die onderen derfen sell nit tian?
Und die hohen Mietpreise sein nit zufällig wegen gonzen kronken System von Wirtschaft und Luftschlösser von Spekulanten?! Na na sicher olls Lai wegen AirBNB
sougeatsnet
Würde da eher einen anderen Lösungsweg vorschlagen:
damit man längere Zeit die Wohnung bei AirBnB anbieten kann muss sie frei sein, dh niemand hat in dieser Wohnung einen festen Wohnsitz. Solche Wohnungen müsste man ja leicht ausfindig machen können. Solche „Zweit“-Wohnungen müssten dann steuerlich viel höher belastet werden. Dadurch könnte man das Problem der Zweitwohnungen besser in den Griff bekommen, mit dem Würde da eher einen anderen Lösungsweg vorschlagen:
damit man längere Zeit die Wohnung bei AirBnB anbieten kann muss sie frei sein, dh niemand hat in dieser Wohnung einen festen Wohnsitz. Solche Wohnungen müsste man ja leicht ausfindig machen können. Solche „Zweit“-Wohnungen müssten dann steuerlich viel höher belastet werden. Dadurch könnte man das Problem der Zweitwohnungen besser in den Griff bekommen, mit dem Nebeneffekt, dass der Kauf von Wohnungen uninteressant wird. Wodurch wieder die Leute, welche wirklich eine Wohnung benötigen, profitieren würden.
Denke Italiens größtes Problem ist die überbordende Bürokratie, wir benötigen einfache, leicht kontrollierbare Regeln.
Airbnb ist ein einfaches Geschäft und wir Europäer sind unfähig Firmen wie Google, Amazon usw. eine wirkliche Alternative entgegen zu stellen. Nicht über die anderen schimpfen, sondern es selber besser machen! Da aber hapert es überall, ich denke da nur an PEC-Mail, SPID, …. Die totale Ineffizienz lässt grüßen.
Nebeneffekt, dass der Kauf von Wohnungen uninteressant wird. Wodurch wieder die Leute, welche wirklich eine Wohnung benötigen, profitieren würden.
sougeatsnet
Jetzt richtig:
Würde da eher einen anderen Lösungsweg vorschlagen:
damit man längere Zeit die Wohnung bei AirBnB anbieten kann muss sie frei sein, dh niemand hat in dieser Wohnung einen festen Wohnsitz. Solche Wohnungen müsste man ja leicht ausfindig machen können. Solche „Zweit“-Wohnungen müssten dann steuerlich viel höher belastet werden. Dadurch könnte man das Problem der Zweitwohnungen besser in den Griff bekommen, mit dem Nebeneffekt, dass der Kauf von Wohnungen uninteressant wird. Wodurch wieder die Leute, welche wirklich eine Wohnung benötigen, profitieren würden.
Denke Italiens größtes Problem ist die überbordende Bürokratie, wir benötigen einfache, leicht kontrollierbare Regeln.
Airbnb ist ein einfaches Geschäft und wir Europäer sind unfähig Firmen wie Google, Amazon usw. eine wirkliche Alternative entgegen zu stellen. Nicht über die anderen schimpfen, sondern es selber besser machen! Da aber hapert es überall, ich denke da nur an PEC-Mail, SPID, …. Die totale Ineffizienz lässt grüßen.