Hans im Unglück
Hans Schmieder soll zurücktreten – und eine Reihe weiterer Forderungen hat die SVP in Innichen deponiert. Schon wieder steht die Koalition mit der Bürgerliste vor einer Zerreißprobe. Dieses Mal könnte es tatsächlich ernst werden.
von Silke Hinterwaldner
Der Betroffene zeigt sich gelassen. „Wir sind jeden Tag gefordert. Es gibt derzeit viel zu tun“, sagt Hans Schmieder, „Lösungen für Verkehrsprobleme suchen, Fragen rund um den Müll klären, Parkplätze organisieren. Das ist meine Arbeit. Auf politische Debatten will ich mich gar nicht weiter einlassen.“
Dabei steckt Hans Schmieder mittendrin. Seit Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann vor gut drei Jahren für die bis dahin oppositionelle Bürgerliste in das höchste Amt der Gemeinde gewählt wurde, ist Schmieder Teil der Regierungsmannschaft. Im Ausschuss kümmert er sich vor allem um Fragen der Mobilität, ihm zur Seite stehen Cristiano Mazzi und Roberta Webhofer von der Bürgerliste sowie Simone Wasserer und Arnold Wisthaler von der Volkspartei.
Beide Parteien hatten sich nach der überraschenden Wahl von Burgmann zur Bürgermeisterin zu einer Koalition durchgerufen. Die Ausgangssituation war nicht einfach: Die Bürgerliste stellt die Bürgermeisterin, die SVP hält die Mehrheit im Gemeinderat. Trotz aller Unkenrufe kam eine Koalition zustande. Das entsprechende Papier dazu haben damals neben der Bürgermeisterin Gottfried Kühebacher und die drei Ortsobleute der SVP unterzeichnet.
Eben dieses Koalitionspapier stand am Dienstagabend auf dem Prüfstand. Die Unterzeichner von damals haben sich noch einmal getroffen, um zu klären, ob das Abkommen weiter Bestand haben kann.
Auslöser für diese neuerliche Zuspitzung der politischen Situation in Innichen war die neue, durchaus ungewöhnliche Bodenmarkierung am Pflegplatz. Referent Hans Schmieder hatte Mitte Juli veranlasst ein Muster auf den Asphalt malen zu lassen, um die vielen Fußgänger sicherer vom Senfter Platzl zur Michaelskirche zu leiten. Aber Vizebürgermeisterin Simone Wasserer war eine jener Personen, die aus allen Wolken fielen.
Sie war im Vorfeld nicht über die Aktion informiert gewesen und fühlte sich – nicht zum ersten Mal – übergangen. In der Folge wurde die Rücktrittsforderung laut: Schlussendlich entschieden sich die SVP-Gremien in Innichen einstimmig dafür, an dieser Forderung festzuhalten und diese gemeinsam mit einer ganzen Reihe weiterer Anliegen in einem Brief schriftlich einzufordern.
Am Dienstag trafen sich die Koalitionspartner zum Gespräch.
„Durchaus sachlich“, sagt Bürgermeisterin Burgmann, sei über unterschiedliche Punkte diskutiert worden. Und: „Ich warte jetzt darauf, dass die SVP eine Entscheidung bekanntgibt. Was die Rücktrittsforderung betrifft, vertritt sie eine klare Haltung: „Das ist für mich kein Thema.“
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Kommentare (2)
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pingoballino1955
Da wäre wohl besser,wenn die SVPler geschlossen zurücktreten!!!!
george
Typisch SVP- ler. Wenn sie einmal nicht am Ruder sind, werden sie narrisch und versuchen alles m die anderen zu stürzen. Nur sachlich und objektiv für die Bürger mitzuarbeiten, das ertragen sie einfach nicht.