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„Wie vom Erdboden verschluckt“

Foto: TG2000

Der Kleinlaster, der wenige Meter vor dem Abgrund steht, ist das Symbolbild der Tragödie von Genua. Jetzt spricht der 37-jährige Lenker.

Es ist das Symbolbild der Tragödie von Genua:

Der Kleinlaster, der auf der Autobahnbrücke steht – zehn Meter vor dem Transportfahrzeug ist die Straße weggebrochen, es klafft ein 60 Meter tiefes Loch!

Am Steuer des Kleinlasters saß – wie der Corriere della Sera am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe berichtet – ein 37-jähriger Mann, der seit einem Jahr für das Transportunternehmen Damonte in Genua arbeitet.

Der Mann hat überlebt, wie durch ein Wunder!

Wenige Augenblicke nach der Tragödie hat der Mann seine Arbeitgeberin angerufen. Er erzählte:

„Ich wurde gerade von einem Auto überholt. Es regnete stark, deswegen bin ich auch langsamer gefahren. Die Sicht war schlecht.

Aufeinmal hat alles gewackelt, das Auto, das mich zuvor überholt hatte und vor mir gefahren ist, war plötzlich weg! Wie vom Erdboden oder von den Wolken verschluckt!

Screenshot CorSera

Ich habe gesehen, wie der Brückenpfeiler einbricht. Ich habe auf die Bremse gedrückt. So fest, dass die Räder blockierten. 

Instinktiv habe ich den Rückwärtsgang eingelegt, bin ich schätzungsweise zehn Meter rückwärts gefahren.

Ich habe kapiert, dass alles zusammengebrochen ist, dass ich weglaufen muss.

Ich bin aus meinem Laster gesprungen und zu Fuß weggelaufen. Es hat in Strömen geregnet, ich sah auch andere Autolenker, die flüchteten.“

Als die ersten Rettungskräfte am Unglücksort eintreffen, steht der Mann unter Schock.

Er sagt nur:

„Ich weiß nicht, wie es möglich war, aber ich lebe noch …“ 

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • andreas

    Der Verkehrsminister von M5S will die Schuldigen bestrafen, es war aber M5S, welche gegen einen Neubau gestimmt haben, da sie meinten, die Brücke hält noch 10 Jahre, typisch für diese Dilettanten.

  • andreas

    Nur mehr zum Schämen was die aktuelle Regierung von sich gibt.
    Dass es deren Wähler nicht kapieren, was für ein lächerliches Bild Italien im Ausland abgibt, liegt aber in der Natur der Sache.

    Quelle: Spon

    Salvini, der Horrorclown
    REUTERS
    In der Liga der absurden Äußerungen spielt der italienische Innenminister Matteo Salvini immer gerne ganz oben mit. Aber was er nun zum Unglück in Genua gesagt hat, ist an Perfidie kaum zu überbieten. Noch ist völlig unklar, warum die Brücke über der italienischen Stadt einstürzte, aber für den Politiker der rechtsradikalen Lega steht der Schuldige schon fest: die EU und die Regeln für den Euro. „Wenn äußere Zwänge uns davon abhalten, in sichere Straßen und Schulen zu investieren, dann müssen wir wirklich hinterfragen, ob es Sinn macht, diese Regeln zu befolgen“, sagte Salvini. „Es kann keinen Kompromiss zwischen Budgetgrenzen und der Sicherheit der Italiener geben.“

    Wahrscheinlich kommt Salvini noch auf die Idee, Kommissionschef Jean-Claude Juncker zu verklagen. Die Italiener hatten immer schon eine Vorliebe für politische Clowns. Ihr Horrorclown heißt nun Salvini.

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    „Das Märchen vom bevorstehenden Zusammenbruch“

    Bis Dienstag aber stand auf dem 5-Sterne-Blog für Genua ein Eintrag über das „turnusmäßig aufgewärmte Märchen vom bevorstehenden Zusammenbruch der Morandi-Brücke“ aus dem Jahr 2013. Nun ist genau dieses vermeintliche Märchen zum Albtraum geworden.

    Ein Jahr zuvor hatte der damalige 5-Sterne-Kommunalpolitiker Paolo Putti das Projekt zur Entlastung der Morandi-Brücke in der Ratsversammlung mit dem Argument vernichtet, der Autobahnbetreiber habe versichert, dass „die Brücke noch in 100 Jahren steht“. Es seien „die Mächtigen“, so Putti damals, die solche Großprojekte haben wollten.

    Bis in den Wahlkampf dieses Jahres, berichtet die Tageszeitung „La Repubblica“, hätten 5-Sterne-Politiker alle Pläne rund um die Morandi-Brücke abgelehnt.

    Zuletzt, nach der gelungenen Wahl, haben die in Rom mitregierenden Sterne sämtliche auf den Weg gebrachten, finanzierten und mit der EU-abgestimmten Maßnahmen der vorigen, sozialdemokratischen Regierung zur Entlastung der umstrittenen Brücke gestoppt. Man müsse alle Großprojekte der Vorgänger unter Kosten-Nutzen-Aspekten neu prüfen, hieß es.

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