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Sextner Monster

Riesige Werbeschilder sorgen in Sexten für kontroverse Debatten. Viele stoßen sich nicht nur am Verkauf von Zweitwohnungen, sondern auch an der Größe der Plakate.

von Silke Hinterwaldner

Es ist jene Art von Werbebotschaft, die um jeden Preis gesehen werden will: Vom Kreuzberg kommend am Ortsrand von Sexten kündigt ein enormes Schild den Umbau des Rauterhofes an. Aus dem Hof werden Wohnungen, die offensichtlich zum Verkauf stehen.

Dieses Schild hat so manchen in Sexten erschreckt: Nicht nur, weil der Rauterhof umgebaut und damit auch Platz für Zweitwohnungen schafft – auch die Größe des Plakates und die unmittelbare Nähe zur Straße ließen die Sextner staunen. Manch einer hat dagegen protestiert, so auch die Fraktionsverwaltung von St. Veit, die in unmittelbarer Nähe Grundbesitzerin ist. Jetzt musste das Schild abmontiert und in einigen Metern Entfernung an das alte Haus gelehnt werden.

„Wie kann eine Gemeinde diese Tafel überhaupt genehmigen?“ Diese Frage haben sich in Sexten in den vergangenen Tagen viele gestellt.

„Die Größe“, sagt Bürgermeister Fritz Egarter, „ist nicht das einzige Problem. Diskussionen gibt es immer, wenn in Sexten etwas verkauft wird. Aber die Nachfrage nach Wohnungen ist nach wie vor groß. Da trägt nicht die Gemeinde die Schuld daran. Was jedoch die Größe der Schilder betrifft, kündigt der Bürgermeister an, werde man jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen. „Wir werden“, sagt er, „jetzt sicher etwas tun. Mit einer Verordnung könnte man die Größe der Schilder beschränken.“

Immer größer, immer mehr. Das scheint zumindest derzeit noch die Devise zu sein. So kommt es vor, dass an neuen oder alten Mauern große Plakate hängen, mit denen die Wohnungen zum Kauf angeboten werden. Neben den Bannern der Makler hängen jene der Maler, Baufirmen, Architekten oder Tischler. Dass es auch dezenter geht, beweisen jene Gemeinden, die ein klares Regelwerk für das Aufhängen von Werbebotschaften in der Bauordnung verankert haben. Geregelt ist dabei nicht nur die Größe der Werbung, sondern unter anderem auch der Zeitraum, wie lange die Schilder hängen bleiben dürfen.

Sexten ist tatsächlich eine jener Gemeinden, die gar kein Reglement haben, wo wann und wie Schilder aufgestellt werden. Das heißt: Es ist alles erlaubt, das nicht ausdrücklich verboten ist. Die Größe der Werbebotschaft ist dabei nicht relevant. Das zeigte sich nicht erst jetzt beim Rauterhof. In den vergangenen Monaten und Jahren haben die großen Werbeflächen immer wieder für Ärger gesorgt. „Es schaut bei uns schlimmer aus als in Süditalien, wo auch alles mit riesigen Plakaten verunstaltet sind“, sagt ein verärgerter Sextner, „dabei befinden wir uns hier mitten im Unesco-Weltnaturerbe und sollten ganz besonders auf ein schönes Ortsbild achten.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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