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„Verrohte Sprache“

Bischof Ivo Muser

In seinem Hirtenbrief zum Hoch-Unser-Frauentag prangert Bischof Ivo Muser die Verrohung der Sprache und die Angstmacherei in der Flüchtlingsdiskussion an.

Zum „Hoch-Unser-Frauentag“, dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August, hat Bischof Ivo Muser einen Hirtenbrief verfasst, in dem er aufruft, der Gewalt gegen Frauen entgegenzutreten und in dem er mit dem Blick auf die Flüchtlingskrise vor einer gesellschaftlich-politischen Verrohung warnt.

Am 15. August feiert die Kirche das größte der Marienfeste: das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel. In einem Hirtenbrief zum „Hoch-Unser-Frauentag“ macht sich der Bischof Gedanken zur Rolle von Maria als Sinnbild des erlösten Menschen, zur Würde des Menschen und im Speziellen zur Würde der Frau.

„Als Kirche bekennen und glauben wir, dass Maria, die Mutter Jesu, mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden ist. Gott hat an ihr die Erlösung vollendet, zu der wir alle in Christus berufen sind“, schreibt Bischof Muser einleitend.

„Gott – und das ist eine wichtige Botschaft dieses Festes – denkt groß von uns Menschen“, erklärt der Bischof. Der Bischof fordert in seinem Brief dazu auf, dass auch wir Menschen groß vom Menschen, von jedem Menschen denken mögen.

In diesem Zusammenhang verweist Bischof Muser auf die Sprache, die wir verwenden: „Wie wir von einem Menschen denken und was wir von ihm halten, bringen wir zuallererst dadurch zum Ausdruck, wie wir von ihm sprechen. „In der gegenwärtigen Diskussion um die ‚Aufnahme‘ von Flüchtlingen beschäftigt mich besonders die Verrohung der Sprache, die Angstmacherei, das Übertreiben, die demagogischen Argumentationen. Hier wird sprachlich einer radikalen Entsolidarisierung mit Menschen in Not der Weg bereitet“, ist Muser überzeugt.

Es brauche, so Bischof Muser weiter, verantwortete Lösungsansätze und nicht populistische und zynische Parolen. Es brauche Sachlichkeit und nicht das Schüren von Emotionen. Alles andere werde der menschlichen Würde nicht gerecht.

Neben der menschlichen Würde im Allgemeinen geht Bischof Muser in seinem Hirtenbrief vor allem auch auf die Würde der Frau und auf die Gewalt gegen Frauen ein: „Gewalt gegen Frauen ist ein tagtäglich präsentes Thema. Es beschämt mich, dass wir vor diesem Problem allzu oft die Augen verschließen. Gewalt gegenüber Frauen reicht von psychischer Unterdrückung bis hin zu schwersten körperlichen Angriffen, die manchmal in familiären Katastrophen enden. Auch die sexuelle Ausbeutung ist eine schwere Verletzung der Würde der Frau. Sie kann in der eigenen Familie ebenso stattfinden wie durch Prostitution.“

Das Problem der Prostitution werde nicht gelöst, indem man die Frauen von einer Straße in eine andere verlagern, so der Bischof: „Wir lösen das Problem nur, wenn wir beginnen, den betroffenen Frauen Aus- und Fluchtwege aus der Prostitution zu ermöglichen und indem ihre Dienste als Prostituierte nicht in Anspruch genommen werden.“

Bischof Muser lädt am Ende seines Briefes dazu ein, seine drei Gedanken persönlich zu vertiefen, gemeinsam zu diskutieren und sich Fragen zu stellen.

Zum Beispiel: Was bedeutet es für uns als Christinnen und Christen, dass wir auf Erlösung hoffen dürfen? Was können wir tun, damit sich eine menschenverachtende Sprache und eine gesellschaftlich-politische Verrohung nicht weiter ausbreiten? Was können wir tun, um den unterschiedlichsten Formen der Gewalt gegenüber Frauen entgegenzuwirken und um jene Initiativen sowie Organisationen, die ein Netzwerk gegen Gewalt bilden, zu stärken und zu unterstützen?

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • andreas

    Ein lustiger Kerl, welcher Pädophilie und sonstige Vergehen im eigenen Haus verschweigt und mit erhobenen Zeigefinger Moral predigt.

    Eine Kirche, welche sich in den Jahrhunderten ungerechtfertigte Privilegien geschaffen hat, tausende Immobilien besitzt und selbst keine Flüchtlinge aufnimmt, anderen aber ein schlechtes Gewissen einreden möchte, wenn sie von den Flüchtlingen nicht begeistert sind, hat ein kleines Glaubwürdigkeitsproblem.

    • pingoballino1955

      Bin VOLL deiner Meinung,mir genügt schon,wenn ich dieses Gesicht sehe,geschweige denn die Heuchelei von diesem Mann!!!! Hat er auch goldene Hähne im Badezimmer,wie dieser berühmte Bischof in Deutschland???Wundern würde es mich nicht!!!!

  • meinemeinung

    es braucht Sachlichkeit ,schreibt der Herr M.
    Sache ist daß die meisten Flüchtlinge aus Ländern kommen wo Frauen O wert sind ,nur ausgebeutet ,eingesperrt in Ihrer Denk- und Lebensweise und Sie fordern Groß zu diesen Menschen zu denken , die nichts anderes in Ihrem Leben gesehen und gehört haben ,das ist wirklich Groß Gedacht über solche Menschen . Ich jedenfalls würde das was mein Vater und Mutter 30 Jahre vorgelebt hat nicht einfach abwerfen ,sollte ich noch so in der Not sein.
    Wir stehen vor Wahlen ,da versteht man gewisse Einmischungen ,aber wollten Sie den Frauen helfen ,dann stellen Sie das nötige Kleingeld zur Verfügung ,dann werden einige Familien aufgelöst und die Frau geht Ihre Wege ,wenn der Zaster passt und brauch auch nicht auf die Strasse ,meinemeinung

  • noando

    teile eure meinung … tserscht vor do agn haustiar kehrn und nor … um es salonfähig auszudrücken; die liste der skandale wäre länger als die

  • kritiker

    Mehr die Frauen unterdrückt durch die Jahrhunderte als die Kirche hat wohl kaum jemand,

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