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Tote Fische

Tote Fische im Spronser Bach

Die trockenen Wasserläufe bedrohen die einheimische Fischarten. Die Meldungen über verendete Fische und Insektenlarven mehren sich.

Das Wasser in unseren Flüssen ist nicht nur Geld das buchstäblich den Bach hinunterläuft sondern v.a. Lebensgrundlage für zahlreiche Tier und Pflanzenarten.

Auf dies macht der Landesfischereiverband aufgrund der anhaltenden Trockenheit aufmerksam.

„Der Verbrauch an Wasser steigt in den Sommermonaten stark an. Gerade dann führen unsere Gewässer aber Niederwasser, und es steht nicht genügend Wasser zur Verfügung“, erklärt der Präsident des Landesfischereiverbandes.

Die Folge daraus sind immer mehr trockengelegte Bachläufe und hunderte verendeter Fische und Insektenlarven. Jede Woche werden neue Meldungen von trockenen Bächen an den Landesfischereiverband herangetragen, oft auch von besorgten Einwohnern, welche die toten Fische entdecken. „Die Ressource Wasser wird seit jeher vielseitig genutzt, sei es zur Bewässerung, als auch als touristische Attraktion oder zur Erfrischung im Sommer. Dabei sollten aber v.a. der Lebensraum und die Lebewesen im Vordergrund stehen“, teilt der Landesfischereiverband mit.

Der Gaidnerbach

Bereits in den letzten Jahren kam es aufgrund der zahlreichen Wasserausleitungen für Beregnungszwecke zum Trockenfallen mehrere Gewässer. Ein kleiner Teil der Fische konnte von den örtlichen Fischereivereinen oft noch gerettet werden, der Großteil der Fische und v.a. die Jungfische ersticken aber im trockenen Flussbett. Zudem kommt es zu gravierenden negativen Folgen für den gesamten Lebensraum, der sich nur schwer und v.a. langsam wieder erholt.

„Der mittlerweile kritischen Situation in den Gewässern hätte man durch rechtzeitige Kontrollen Herr werden können“, heißt es beim Landesfischereiverband. Nach Absprache mit der zuständigen Forststation könnte man sicher das eine oder andere Fischsterben verhindern.

Der Wassernutzungsplan sieht eine Mindestwassermenge von 2/l/s pro km2 Einzugsgebiet vor. Zur Abgabe dieses Mindestwassers sind alle Wasserableitungen aus Oberflächengewässern verpflichtet. Leider sieht man aber immer öfter provisorisch eingegrabene Schläuche und selbstgebaute Dämme, um ja kein Wasser zu verlieren. Die ökologischen Folgen bleiben dabei unbeachtet.

„Die Restwassermenge muss ausreichen sein, um die ökologische Funktionsfähigkeit zu gewährleisten“ teilt der Landesfischereiverband mit. „Neben der Ausweisung der Trockengebiete, welche immer wieder verlangt wird, könnte der Landeshauptmann laut Wassernutzungsplan bei begründeten Bedürfnissen im Bereich der Umwelt die vorübergehende Erhöhung der Restwassermengen festlegen, und somit die Situation in den Gewässern verbessern“.

 

Der Spiluckerbach

Der Landesfischereiverband Südtirol ist überzeugt, dass v.a. durch das neu verabschiedete Landesgesetz (Nr. 10/2018), welches es Bergbauern, Almen und Schutzhütten erlaubt, überschüssigen Strom einzuspeisen, zu einer maßgeblichen Verschlechterung der Situation kommt.

„Bereits heute bleibt nicht mehr ausreichend Wasser in unseren Bächen für die Flora und Fauna übrig und es werden nicht alle möglichen Maßnahmen zum Schutz des Lebensraums umgesetzt. Wenn nun auch noch Möglichkeiten geschaffen werden, neue Kraftwerke zu errichten, welche nur minimal (3%) zur Gesamtproduktion beitragen, wird die Situation in unseren Gewässern nicht mehr tragbar sein“, ist sich der Landesfischereiverband sicher.

Zudem zeigt die momentane Gesetzgebung, dass die Grenzen des Gewässerschutzes immer wieder aufgelockert werden. Zudem warten wir immer noch auf die Einführung des Gewässerschutzplanes. Ist im Wassernutzungsplan, der 2017 in Kraft getreten und immer noch gültig ist noch die Rede davon, dass die hydroelektrische Versorgung von Bergbauernhöfen nur „in Extremlagen nach Einzelfallprüfung“ möglich ist, wurden aus „Extremlage und der Einzelfallprüfung“ 2016 und 2018 bereits „Bergbauernhöfe mit mehr als 40 Erschwernispunkten und ein vereinfachtes Verfahren“.

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