Spätes Geständnis
Zwei der Bauarbeiter, die im Mai wegen Vergewaltigung einer Prostituierten in Welschnofen verhaftet wurden, haben ein Geständnis abgelegt.
von Thomas Vikoler
Ein Aufenthalt in einem italienischen Gefängnis sollte eine „erzieherische Neigung“ haben, wie es verquer im Artikel 27 der Verfassung heißt. Diese Vorgabe wird selten erfüllt, auch weil in kaum einem Gefängnis Einrichtungen zur Weiterbildung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft gibt.
In manchen Fällen hat allein ein mehrmonatiger Aufenthalt eine erzieherische Wirkung. So wie bei zwei der vier Männer, die Anfang Mai auf einer Hotelbaustelle in Welschnofen von den Carabinieri verhaftet wurden.
Die Vorwürfe gegen sie sind schwerwiegend: Gruppenvergewaltigung, Freiheitsberaubung und Raub.
Zusammen mit zwei Kollegen – A.L., 39, H.G., 34, K.N., 25 und K.Z., 23 allesamt kosovarische Staatsbürger mit Wohnsitz in den Provinzen Brescia und Belluno – haben sie Laut Haftbefehl eine 27-jährige nigerianische Prostituierte, die sie in der Innsbruckerstraße in Bozen angeheuert hatten, in der Wohnung in Welschnofen nacheinander vergewaltigt.
„Sie haben mich geohrfeigt und verlangten ungeschützten Sex“, gab die Prostituierte zu Protokoll. Inzwischen hat die in Mailand lebende Frau alle Vorwürfe im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens bestätigt.
Und was machten die vier Tatverdächtigen in der Zwischenzeit? Sie saßen in den Gefängnissen von Bozen und Trient ein und haben offenbar Gewissenserforschung betrieben. „Sie haben die Schwere ihrer Handlungen eingesehen“, sagt der Bozner Anwalt Mauro De Pascalis, der zwei der Männer verteidigt.
Seine Mandanten haben vor kurzem gegenüber dem Staatsanwalt ein Geständnis abgelegt und zu Protokoll gegeben, was in jener Nacht auf den 4. Mai dieses Jahres nach ihrer Darstellung passiert ist. Beim Garantieverhör nach ihrer Verhaftung hatten sie geschwiegen.
Demnach saßen drei der vier Männer im Auto, mit dem die Frau aus Nigeria nach Welschnofen gebracht wurde. In der Wohnung habe jeder von ihnen Sex in einem Zimmer Sex mit ihr gehabt. Gewissermaßen im Turnus.
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