Achammers Bilanz
Landesrat Philipp Achammer zieht nach fast fünf Jahren Bilanz: Was er in den Bereichen Bildung, Kultur und Integration bewirken konnte.
Im Zeitraffer gab der Landesrat Überblick über seine Zuständigkeitsbereiche, berichtete über Gelungenes, aber auch über Herausforderungen und Baustellen. Den Auftakt bildete der Bildungsbereich, wo mit der Übernahme der Zuständigkeit für die Lehrerausbildung die Autonomie des Landes Südtirol im Bildungsbereich nach über 15 Jahren wieder ausgebaut werden konnte. Der Landesrat sprach von einem Meilenstein, dessen Umsetzung für Lehrpersonen mehr Sicherheit- und Planbarkeit mit sich bringe, bezeichnete aber die „echte Bildungshoheit als eigentliches Ziel“.
Zuständigkeit für Lehrerausbildung, Aufwertung der Lehre
Viele Maßnahmen seien gesetzt worden, darunter die Berufsmatura und die Matura über die Lehre, „aber nicht genug, um der Lehre, der dualen Ausbildung, der praktischen Arbeit jenen Stellenwert beizumessen, der ihr zukommt“. Für weniger Diskussionen und mehr Courage sprach sich der Landesrat in Bezug auf die Mehrsprachigkeit aus. „Die zweite Sprache ist ein Reichtum. Wer der Muttersprache die nötige Aufmerksamkeit schenkt, braucht keine Angst vor anderen Sprachen zu haben“, betonte Achammer. Südtirols autonome Schulen haben die Möglichkeit, innovative Modelle und Projekte umzusetzen, wie verschiedene Initiativen zeigen. Auch Dialog und Austausch mit der italienischen Schule seien zu stärken: „Im Bereich der Mehrsprachigkeit haben wir noch einiges zu tun“, zeigte sich der Landesrat überzeugt.
Mehr Schulsport, kürzere Wartelisten an Musikschulen
Gelungen sei es, den obligatorischen Sportunterricht ab dem kommenden Schuljahr auszubauen. „Wenn wir wissen, wie wichtig Bewegung für unsere Kinder und Jugendlichen ist, müssen wir ihnen die Zeit dazu geben.“ Gearbeitet werde am Abbau der Wartelisten in den Musikschulen. Dafür stellt das Land ab 2018/19 zehn und in der Folge weitere 40 neue Stellen zur Verfügung. Was die erste Bildungsstufe, den Kindergarten angeht, so berichtete der Landesrat von einem beispielhaften System, „um das uns viele beneiden“. Es stehe allerdings unter großem Ansturm, zudem zeichne sich ein Personalmangel ab. Daher versuche man, die Rahmenbedingungen zu verbessern: 50 neue Stellen seien geschaffen und die Arbeitszeiten in einem ersten Schritt verkürzt worden.
Chancengleichheit in der Bildung
Im Bereich der Bildungsförderung nimmt das Land 60 Millionen Euro in die Hand, „um Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit“ zu sichern, so der Landesrat, der als Beispiel die Sondertransporte erwähnte: „Wir geben pro Jahr acht Millionen Euro für die Sondertransporte aus, also für Kleinbusse, die Schülerinnen und Schüler aus entlegenen Orten in die Schulen bringen – und ich sage, das ist richtig und gut – im Sinne der Chancengleichheit und der Stärkung Peripherie.“ Was die Berufsberatung angeht, so können Jugendliche oder Personen, die sich umorientieren wollen, neuerdings auf eine PC-gestützte Potentialanalyse zurückgreifen. Zudem soll – gemeinsam mit der Handelskammer – ein Talentcenter errichtet werde. „Aufgabe der Berufsberatung ist es“, so der Landesrat, „gute Entscheidungshilfen bereit zu stellen.“
Integration als Querschnittsaufgabe
Ein neuer und mit einer Stelle sein kleinster Zuständigkeitsbereich sei jener der Integration, berichtete Landesrat Achammer im Rahmen seiner heutigen Veranstaltung #5 zum Abschluss der Legislaturperiode. Er sprach von einer Querschnittsaufgabe, die alle Gesellschaftsbereiche betreffe, wobei „Perspektiven durch Bildung die größte Hilfe bieten“. „Integration“, führte der Landesrat aus, „stellt Hilfen zur Verfügung, benötigt aber auch klare Spielregeln“. Solche seien 2016 in der Integrationsvereinbarung und 2017 mit der Verankerung des Prinzips „Integration durch Leistung“ im Integrationsgesetz festgeschrieben worden. Es sei wichtig und richtig, Integrationsbereitschaft zu honorieren, betonte Achammer.
Kultur, Bibliotheken, Weiterbildung
Im Bereich der Kultur wurde die Gesetzgebung vereinfacht, zwei Gesetze wurden durch ein neues Kulturgesetz ersetzt. Der Kulturlandesrat bezeichnete „Kultur als beste Innovation“, berichtete von der Landesförderung für 800 Kulturvereine mit derzeit 39 Millionen Euro, betonte aber, es sollte sich die „Bereitschaft finden, für Kultur noch mehr auszugeben“. Mit dem Bibliotheksplan 2021 rüste sich auch Südtirols Bibliothekswesen für die Zukunft, um auch weiterhin europaweit Beispiel zu sein. Im Zusammenhang mit dem lebenslangen Lernen komme auch der Weiterbildung nach wie vor große Bedeutung zu, so der Landesrat. Er kündigte die Verabschiedung der neuen Förderkriterien an und erklärte, dass „die Weiterbildung ein eigenständiger Bereich bleiben“ werde.
„Auf junge Menschen bauen“
„Die Jugendarbeit war zu meinem Amtsantritt der Bereich, in dem ich zuhause war“, blickte Jugendlandesrat Achammer zurück. Es sei ein Bereich, in dem in den vergangenen viereinhalb Jahren mit dem neuen Leitbild, dem neuen Förderungsprogramm, der Initiative #southtyrolmusicfestivals viel bewegt worden sei, abgesehen von den 17 Millionen Euro, die in Einrichtungen die Jugendarbeit einschließlich des neuen Hauses der Jugend investiert werden. Der Landesrat forderte abschließend dazu auf, junge Kultur wertzuschätzen, jungen Menschen was zuzutrauen und auf sie zu bauen.
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Kommentare (8)
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andreas
Austauschen, der fährt den Laden an die Wand.
Man kann sich nicht nur auf Dämlichkeit der anderen verlasen, welche man aber auch nicht unterschätzen sollte.
tiroler
Achamer, der Dampfplouderer! Tanto fumo, poco arrosto
morgenstern
Diese schon seit Wochen andauernde Selbstbeweihräucherung ist ein Segen für die Medien, und eignet sich bestens das sogenannte Sommerloch zu füllen..
sepp
wos hot er den gileisten die lachhammer gor nix itz gscheide reden hoffe die wähler donken es enk bin mo a sicher wens a Wahl watschen gib für die SVP no tritt der no nett ob