Der „Fast-Automatismus“
Organspender im Vorbeigehen? Bessere und mündliche Information vor der Einverständniserklärung wäre notwendig, meint die BürgerUnion.
„Als Organspende im Vorbeigehen“ bezeichnet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die Einverständniserklärung zur Organspende, welche jeder bei der Erneuerung des Personalausweises abgeben kann.
„Die Spende von Organen kann Leben retten oder rettet Leben, das ist richtig. Es ist aber auch eine dermaßen persönliche Sache jedes Einzelnen, dass man die Zustimmung nicht einfach im Vorbeigehen an ein Kreuz in einem Kästchen bei der Erneuerung des Personalausweises knüpfen kann“, so Pöder.
„Hier bräuchte es zuerst eine vernünftige auch mündliche Information des betroffenen Bürgers, der sonst überfordert ist. Staat und Land wollen jeden automatisch zu einem Organspender machen, deshalb wird in Informationsschreiben die Information sehr knapp gehalten und auf eine Internetseite des Landes verwiesen, auf der die Information dann wiederum sehr lapidar und knapp gehalten wird“, so der Abgeordnete.
Organspende sei auch eine ethische und Wertefrage. Wenn jemand sich dazu bereit erklären soll, dann sollte er von berufener Stelle dazu vorher auch mündlich Informationen und Aufklärung erhalten und auch Fragen stellen können. Dann könne jede und jeder einzelne Mensch sich immer noch freiwillig zur Organspende bereit erklären.
Der „Fast-Automatismus“ den das Land Südtirol hier mit der Erneuerung des Personalausweises eingeführt hat, geht an der Wichtigkeit der Frage deutlich vorbei.
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