Getrübte Erinnerung
Die Tochter von Ester Quici sagt im Berufungsverfahren als Zeugin aus. Mit wenig neuen Erkenntnissen.
Die Einvernahme der 16-Jährigen dauerte nicht weniger als dreieinhalb Stunden, die große Entlastung brachte sie, wie von der Verteidigung wohl erwartet, aber nicht. Am Mittwoch wurde die 16-jährige Tochter von Ester Quici im Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht angehört.
Quici war am Landesgericht zu 14 Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden. Das Opfer: Ihr Partner Alessandro Heuschreck, 51, der im März 2015 in der gemeinsamen Wohnung in der Bozner Freiheitsstraße verblutet war.
Die Tochter hatte zum Auftakt des Berufungsverfahren in einem Brief mitgeteilt, dass sie zu einer Aussage bereit und ihre Mutter unschuldig sei.
Die Version der Tochter zu den Geschehnissen in der Wohnung fiel, wie aus dem geschlossenen Verhandlungssaal nach außen drang, lückenhaft aus. Das Mädchen, das von Sozialassistenten begleitet wurde, konnte sich an viele Details nicht erinnern. Die Aussagen wichen auch von der Version ab, die sie nach der Bluttat der Staatsanwaltschaft geschildert hatte.
Getrübte Erinnerung und, wie gesagt, keine wirkliche Entlastung für ihre Mutter. Ester Quici war bei der gestrigen Verhandlung, die ausnahmsweise im Schwurgerichtssaal am Landesgericht stattfand, nicht anwesend.
Das Berufungsurteil wird voraussichtlich am 19. September gesprochen. (tom)
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