Im toten Winkel
Enormer Geschäftsausfall für manche Gastwirte an der Strecke zum Pragser Wildsee: Josef Ploner von der Speckstube Eggerhof will gerichtlich gegen die Straßensperre vorgehen.
von Silke Hinterwaldner
Josef Ploner ist alles andere als erfreut darüber, was in seinem Tal gerade vor sich geht. Als Betreiber der Speckstube Eggerhof in Prags und als Besitzer eines Parkplatzes am See könnte er sich eigentlich die Hände reiben. Schließlich strömen gerade im Hochsommer tausende Touristen zum Pragser Wildsee.
„Wir“, sagt er aber, „haben nur noch 20 Prozent Auslastung in unserem Agriturismo. Der Rest ist seit der Straßensperre weggeblieben.“
Vor etwas mehr als einer Woche ist in Prags jene Straßensperre in Kraft getreten, die den See vor allzu vielen Autos schützen soll. Vormittags um 10.30 Uhr werden die letzten Autos ab Schmieden zum See vorgelassen – unabhängig davon, ob direkt beim Hotel Pragser Wildsee noch Stellplätze zu haben wären. Die Sperre dauert dann bis 14.00 Uhr. In dieser Zeit werden die Tagestouristen an Lokalen wie jenem von Josef Ploner vorbeikutschiert.
Diese Einschränkung geht zwar manchen noch immer nicht weit genug, aber es gibt auch jene, die sich dagegen wehren. Josef Ploner zum Beispiel. Zuerst hat er bei anderen Gastwirten und Hoteliers in der Umgebung Unterschriften gegen die Straßensperre gesammelt und insgesamt 14 Unterstützer gefunden. Aber nachdem er auf politischer Seite wenig Unterstützung bekam, führte ihn sein nächster Weg zum Anwalt.
Der wird im Laufe der Woche in seinem Namen und im Namen einiger Mitstreiter bei Gericht eine Eingabe gegen die Sperre hinterlegen.
MEHR DAZU LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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Kommentare (2)
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andreas
Dasselbe Problem wird auch am Sellajoch sein.
Schon letztes Jahr, als nur Mittwoch geschlossen war, meinten sie, dass es sich wegen der paar Leute nicht lohnt offen zu halten.
Wobei, wenn er der Besitzer des Parkplatzes ist, welcher illegal errichtet wurde, dumm gelaufen.
noando
die letzten jahre waren ein chaos. zu viele autos benutzten den straßenrand als billig-parkplatz, wo dann auch der müll landete. die pragser kreuzung war ein nadelöhr und die zufahrt zum wildsee ein einziger stau.
die lösung jetzt: durchfahrtsverbot. aha, aber noch nicht ganz sicher. wie jetzt? vorschlag: zeitunabhängig werden fahrzeuge zu den parkplätze am wildsee durchgewinkt, solange parkplätze frei sind, andernfalls wird die strasse gesperrt und der shuttle aktiv.
dann dürften doch alle zufrieden sein: die illegalen parkplätze neben dem naturschutzgebiet werden alle besetzt und die gastbetriebe neben der zufahrt können weiterhin ihre feinstaubterrassen mit touristen füllen.
nur: jeder ruhesuchender hoteltourist wird das pragsertal als einmalig beschreiben (kein zweites mal). und ach ja, der begriff „wild“ muss leider gelöscht werden, hat ja nichts mehr mit „wildnis“ zu tun der see – mit den ganzen selfiesticks haben sie aber dann die sicherheit, dass ihnen kein wolf ihren chihuahua reisst.