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Neue Voucher-Diskussion

Das umstrittene „Dekret der Würde“ wird jetzt vom Parlament behandelt. Die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard über die Einschränkungen bei befristeten Verträgen und die halbherzige Wiedereinführung der Voucher.

Tageszeitung: Frau Gebhard, das „Dekret der Würde“ von Minister Luigi Di Maio ist umstritten. So etwa die Neuerung bei befristeten Verträgen, wonach diese nur mehr bei Angabe von Gründen länger als ein Jahr möglich wären und auf keinen Fall länger als zwei Jahre. Die Wirtschaft protestiert heftig – auch in Südtirol. Was halten Sie von der geplanten Neuerung?

Renate Gebhard: Es ist fraglich, ob sich die von Luigi Di Maio geplanten Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer tatsächlich positiv auswirken. Laut dem Begleitbericht des Dekretes bzw. laut Inps/Nisf gehen durch diese Neuerungen jährlich rund 8.000 Arbeitsplätze verloren. Ich denke, steuerliche Begünstigungen für unbefristete Arbeitsverträge wären in Bezug auf das Anliegen des Arbeitsministers zielführender. Ich sehe zudem die Gefahr, dass die allgemeinen Formulierungen und das Fehlen von Übergangsbestimmungen zu mehr Rechtsunsicherheit führen werden.

Im Parlament soll jetzt noch die Wiedereinführung der Voucher für Gelegenheitsarbeiten eingebaut werden, allerdings scheinbar nur für Tourismus und Landwirtschaft. Reicht das? Was ist mit anderen Sektoren und vor allem auch mit Vereinen, Gemeinden usw.?

Nein, das reicht nicht! Die Liste ist lang. Viele Vereine – etwa jene, die für Kinder Sommerbetreuung anbieten –, Sozialgenossenschaften, Organisationen ohne Gewinnabsichten und andere leisten wertvolle Dienste für die Gesellschaft. Sie sind durch die ersatzlose Streichung der Voucher in große Schwierigkeiten geraten, wodurch bestimmte Leistungen nicht mehr angeboten und viele sportliche, kulturelle und wohltätige Veranstaltungen nicht mehr organisiert werden können.

Interview: Heinrich Schwarz

EIN AUSFÜHRLICHES INTERVIEW LESEN SIE IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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