Frauen auf dem Vormarsch
In Südtirol sind über 10.200 Unternehmen in weiblicher Hand. Im letzten Jahr ist ihre Anzahl weiter angestiegen, doch zu Italien ist der Unterschied noch groß.
Ende März 2018 waren 10.246 Frauenunternehmen bei der Handelskammer Bozen gemeldet, was 18 Prozent der Gesamtzahl der Unternehmen entspricht. Am stärksten vertreten sind weibliche Unternehmen in der Landwirtschaft (27,6 Prozent aller Frauenunternehmen), im Gastgewerbe (25,3 Prozent) und im Dienstleistungssektor (22,3 Prozent).
Im Vergleich zum ersten Quartal 2017 ist die Zahl der Frauenunternehmen um 0,4 Prozent gestiegen. Insbesondere haben die Frauenunternehmen um 0,9 Prozent im Gastgewerbe und um 2,8 Prozent im privaten Dienstleistungssektor zugenommen.
Die Situation in Südtirol weist einige Unterschiede zum gesamtstaatlichen Bild auf. In Italien sind rund 1,3 Millionen Frauenunternehmen gemeldet, mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent in den letzten zwölf Monaten. Auf gesamtstaatlicher Ebene machen Frauenunternehmen insgesamt 22 Prozent aller Betriebe aus. Die höchste Anzahl an weiblichen Unternehmen wird im Handel (27,2 Prozent) und in den Dienstleistungen (21,7 Prozent) verzeichnet.
Handelskammerpräsident Michl Ebner betont, wie wichtig es ist, das weibliche Unternehmertum zu unterstützen: „Die Führung eines Betriebes stellt für Frauen immer noch eine größere Herausforderung als für Männer dar. Daher ist es der Handelskammer Bozen ein großes Anliegen, das weibliche Unternehmertum zu fördern und die Rolle der Frau in allen Wirtschaftssektoren auszubauen und zu festigen.“
Die Handelskammer Bozen hat 2010 die Initiative „Frau in der Wirtschaft“ lanciert; 2011 wurde der Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums eingerichtet. Der Beirat schlägt Sensibilisierungsmaßnahmen vor, um die Unternehmensgründung, die Bildung von Netzwerken und die Stärkung der Rolle der Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräfte zu fördern.
Gleichzeitig bietet der Service Familienfreundliches Unternehmen durch das „audit familieundberuf“ den Betrieben eine qualifizierte Unterstützung bei der Einführung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf an.
Das Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer unterstützt Initiativen zur Sensibilisierung der Studentinnen für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge und untersucht die Rolle der Frau in der Wirtschaft.
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