Als hausgemachtes Fischsterben aus Feld und Hof bezeichnet die BürgerUnion Gülleeinleitungen in Fließgewässer und deren verherende Folgen.
„Wer Gülle in Fließgewässer einleitet, nimmt den Tod hunderter Fische billigend in Kauf. Frei nach dem Motto ‚aus den Augen aus dem Sinn‘ werden Gewässer als illegale Deponien missbraucht, mit verherenden Folgen für die darin lebende Unterwasser-Fauna. Da wir der Vertuschung entgegenwirken wollen, haben wir die Thematik nun in den Südtiroler Landtag gebracht,“ schreibt der Parteiobmann-Stellvertreter der BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Aussendung der Partei.
Konkret wollte die BürgerUnion genaue Auflistungen über bekannte Gülleeinleitungen, deren Folgen und Sanktionen und des notwendigen Wiederbesatzes.
„Erschreckend hoch waren die nachgewießenen Gülleeinleitungen in Gewässer, so konnten in den Jahren 2015-2017 acht Fälle dokumentiert werden, bei weiteren acht Fischsterben kann der Zusammenhang zwar nicht zu 100% nachgewießen werden, doch besteht berechtigter Verdacht. Über diese hohe Anzahl von hausgemachten Fischsterben waren wir doch sehr überrascht und erbost. Als wäre die zerstörerische Energie der Stromlobby und die von ihr regelmäßig verursachten Fischsterben nicht Belastung genug, fahren jetzt Verantwortungslose stinkendes Geschütz gegen unsere Gewässer auf,“ so Zwerger, selbst passionierter Fischer weiter.
Geradezu lächerlich nehmen sich laut BürgerUnion hingegen die in diesem Zusammenhang verhängten Strafen aus.
„Die Sanktionen betrugen 1.00,00€ im Jahr 2015 und 500,00€ im Jahr 2016. Im vergangenen Jahr wurden überhaupt keine Strafen verhängt. Ob nun die geringe Gefahr, erwischt zu werden, Verantwortungslosigkeit oder einfach nur Dummheit und Ignoranz der Grund für Gülleeinbringungen sind, entzieht sich unserer Kenntnis, die Praxis muss jedoch definitiv aufhören,“ schreibt Zwerger.
Da verschiedenste Gewässer verseucht wurden, waren laut Antwort auf die Anfrage des BürgerUnions-Abgeordneten Andreas Pöder auch mehrere Fischarten von den Fischsterben betroffen. „Es gab unter anderem hunderte tote Bachforellen, marmorierte Forellen, Schleien oder Karpfen, zudem noch zahlreiche Kleinfischarten. Diesem von Menschenhand ausgelöste Massensterben muss ein Ende gesetzt werden. Wir fordern daher alle Landwirte auf, von diesen abstrusen Praktiken abzusehen, den Bauernbund ersuchen wir, seine Mitglieder dahingehend zu sensibilisieren. Der Landesregierung legen wir eine Erhöhung der Strafen nahe, damit unsere Gewässer, sofern von der Stromlobby noch nicht zerstört, das bleiben, was sie sein sollen, nämlich gesunder Lebensraum für eine artenreiche Unterwasserfauna,“ schließt Zwerger die Aussendung der BürgerUnion.
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andreas
Ein passionierter Fischer meint also, dass das von Menschenhand ausgelöste Massensterben ein Ende haben muss.
Er besteht wohl auch sein Recht sie mit seiner Hand einzeln töten zu dürfen.
robby
Zum schämen diese Kommentare. Versucht doch mal selbst Gülle zu trinken.
Na ja, während des Dreißigjährigen Kriegs wurde den Bauern Gülle eingeflößt bevor man sie hängte.